Ukraine Getreide soll per Bahn exportiert werden

Der Seeweg für den Export von Getreide aus der Ukraine ist wegen des Krieges blockiert. Die Bundesregierung will deshalb mithilfe europäischer Eisenbahnunternehmen den Getreideexport sicherstellen.

Dienstag, 26. April 2022, 10:34 Uhr
Markus Heine
Artikelbild Getreide soll per Bahn exportiert werden
Bildquelle: Unsplash/Melissa Askew

„Als Schienenverkehrsbeauftragter setze ich mich dafür ein, dass die 20 Millionen Tonnen Getreide abgefahren werden können, um eine Welthungerkatastrophe abzuwenden“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Michael Theurer, dem „Handelsblatt“. Demnach sollen daran neben der Deutschen Bahn und der ukrainischen Bahn auch die Bahnen in Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien beteiligt sein.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist vor allem der Seeweg für die Auslieferung großer Mengen Getreide blockiert. Die Weltmarktpreise haben sich deutlich erhöht. „Es droht die schwerste globale Ernährungskrise der vergangenen Jahrzehnte, die vor allem die Ärmsten in Afrika, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum betreffen wird“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze vor wenigen Tagen.

Die russische Invasion hat die landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine erheblich gestört. Die Getreideernte werde in diesem Jahr aufgrund reduzierter Aussaatflächen nach der Invasion voraussichtlich um rund 20 Prozent niedriger ausfallen als 2021, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine sei der weltweit viertgrößte Produzent und Exporteur von Agrargütern, hieß es weiter. Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine werde Inflationsdruck erzeugen und den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben.

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