Bitburger Axel Dahm sieht Preisstrategie nicht gefährdet

Bitburger-Chef Axel Dahm (Foto) sieht sein Vorhaben, die Wertstellung für Bier im Handel zu erhöhen, trotz Corona-Pandemie nicht gefährdet. Auch wenn die Bitburger-Gruppe im Geschäftsjahr 2020 deutliche Rückgänge im wichtigen Fassbiergeschäft verkraften musste, sei eine positive Entwicklung im Handel zu beobachten.

Mittwoch, 03. März 2021 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Axel Dahm sieht Preisstrategie nicht gefährdet
Bildquelle: Lebensmittel Praxis / Peter Eilers

So sei nach Angaben des Brauereimanagers der durchschnittliche Preis für eine Kiste Bier in 2020 sogar leicht gestiegen von 13,30 Euro (2019) auf 13,50 Euro. Dahm, der vor vier Jahren 18 Euro für einen angemessenen Preis für eine Kiste Bier nannte, verwies auch auf den positiven Trend zur Kategorie „Helles“, die im Handel nur in geringen Mengen als Aktion verkauft würde. Als Beispiele nannte er die führenden Marken wie Tegernseer oder Augustiner.

Auch die eigene Marke Benediktiner entwickle sich gut. Die Kiste Weizen werde in der Regel zwischen 16 und 18 Euro verkauft. Insgesamt habe die Marke im Handel (Helles und Weizen) um 40 Prozent im Umsatz zugelegt. Helles ist mittlerweile nach Pils die zweitbeliebteste Bierkategorie. Auch beim Pils seien Aktionen unter 10 Euro, mit Ausnahme einer großen Marke, eine Seltenheit.

Optimistisch stimmt Dahm auch der Umstand, dass der preissensible Discount insgesamt verliert, während die Fachmärkte im Krisenjahr zulegen konnten. Der von Nielsen ermittelte Absatzrückgang von 3,5 Prozent bis Mitte Februar sei moderat. Der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Absatz-Rückgang von 27 Prozent im Januar gegenüber Vorjahr (gesamter Markt inklusive Gastronomie) führt Dahm auch auf den Umstand zurück, dass viele Händler im Dezember Bier gehortet hätten, um den verminderten Mehrwertsteuersatz zu nutzen. Die Verbrauchernachfrage spiegele dies nicht wider.

Für das Jahr 2020 verzeichnete die Bitburger Braugruppe trotz einer sehr guten Entwicklung im Handel insgesamt einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf nun 696 Millionen Euro (2019: 792 Millionen Euro). Grund dafür sind die Schließungen und Sicherheitsauflagen in der Gastronomie und im Veranstaltungsgeschäft. Hier ging der Umsatz der Braugruppe um 51 Prozent zurück.

So erzielte die Weißbiermarke Benediktiner im Handelsgeschäft einen Umsatzzuwachs von 40 Prozent, der Gesamtumsatz der Marke inklusive des Gastro- und Außer-Haus-Markts ging jedoch um elf Prozent zurück.

Mit einem Umsatzplus von 6 Prozent legte die Marke Bitburger im letzten Jahr im Handel deutlich zu. Ihren Umsatz-Marktanteil konnte die Marke Bitburger Premium Pils 2020 im Handel auf 8,3 Prozent (2019: 8 Prozent) weiter ausbauen.  Auch die Range Bitburger 0,0% konnte im Handelsgeschäft weiterwachsen. Bezogen auf den Handelsanteil erzielten alle Bitburger 0,0% Produkte zusammen ein Umsatzplus von 5 Prozent. Mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent bleibt die Range nach Angaben des Unternehmens weiter Marktführer im 0,0-Segment. Die guten Ergebnisse im Handelsgeschäft konnten aber auch in diesem Segment die gravierenden Verluste im Gastro- und Außer-Haus-Markt nicht annähernd ausgleichen.

Mit Bitburger als Fassbiermarke Nummer eins und einem Anteil im Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft von rund 30 Prozent am Gesamtabsatz der Marke, habe die pandemiebedingte Schließung der Gastronomie und weiter Teile des Außer-Haus-Markts die Braugruppe im Vergleich zu vielen großen Wettbewerbern besonders hart getroffen. Dies zeige sich auch bei der in der Gastronomie besonders starken Marke König Pilsener (Fassbieranteil 32 Prozent) und der vor allem im regionalen Veranstaltungsgeschäft starken Marke Licher mit einem ebenfalls jeweils zweistelligen Umsatzminus.

Das Unternehmen sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt. „Wir haben bereits früh und entschlossen mit unserer Strategieanpassung und Neuorganisation auf die Krise reagiert und unsere Kräfte deutlich gebündelt“, erläutert Dahm. Auch bei anhaltenden und wiederkehrenden Lockdowns und geschlossener Gastronomie sei die Braugruppe für die großen Herausforderungen des laufenden Jahres gut gerüstet.

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