Alle erforderlichen Unterlagen für die Brunnenbohrung sind laut Landkreis eingereicht, sodass der Versuch starten kann. Bürgerinitiativen hatten zuletzt besonders vor dem Hintergrund der vergangenen trockenen Sommer gegen den weiteren Brunnen, das Abfüllen des Wassers in Flaschen und den hohen Verkaufspreis protestiert.
In knapp zwei Wochen startet das Unternehmen in der Samtgemeinde Gellersen seinen Pumpversuch. Dieser dient der Vorbereitung des endgültigen Erlaubnisverfahrens zur Wasserentnahme. Der Konzern möchte mit dem neuen Brunnen bei Reppenstedt bis zu 350.000 Kubikmeter Wasser jährlich aus einer Tiefe von etwa 195 Metern fördern. Bei dem Versuch könnten laut Erlaubnis bis zu 118.000 Kubikmeter Grundwasser abgepumpt werden.
In der Diskussion war, diese Fördermenge um knapp die Hälfte zu reduzieren, doch davon habe das Unternehmen Abstand genommen. „Im Sinne des sparsamen Umgangs mit Wasser wäre die kleinere Menge durchaus sinnvoll. Im Sinne eines transparenten Verfahrens halten wir die Entscheidung von Apollinaris allerdings für richtig“, erklärt Stefan Bartscht, Leiter Fachdienst Umwelt beim Kreis. Eine reduzierte Entnahme würde bedeuten, dass das Unternehmen den entsprechenden Wasserrechtsantrag auch nur für eine verringerte Gesamt-Fördermenge einreichen könnte.
Nach derzeitigem Stand läuft der Pumpversuch bis Ende März 2021, im Anschluss werten Gutachter die Ergebnisse aus. Dabei geht es um die Frage, ob die langfristige Wasserentnahme negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt hat. Auf Grundlage der Expertise kann das Unternehmen seinen endgültigen Antrag zur Wasserentnahme erarbeiten und dem Landkreis Lüneburg vorlegen. Kritiker bemängeln, dass es kein unabhängiges Gutachten gebe.