Entsorgungswirtschaft Fusion Remondis-DSD auf der Kippe

„Nach vorläufiger Bewertung würde die Übernahme von DSD durch Remondis zu einer Behinderung des Wettbewerbs bei den dualen Systemen in Deutschland führen“: So begründete Andreas Mundt (Foto), Präsident des Bundeskartellamtes, die Ablehnung der Fusion der beiden großen Entsorger in Deutschland. Diese haben nun zwei Wochen Zeit für eine Stellungnahme.

Montag, 15. April 2019, 09:43 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Fusion Remondis-DSD auf der Kippe
Bildquelle: marcus glgoer

Das Bundeskartellamt hat heute den Unternehmen Remondis SE & Co. KG und DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG mitgeteilt, dass es nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis beabsichtigt, das Fusionsvorhaben der beiden Unternehmen zu untersagen. Remondis und DSD haben nun Gelegenheit, binnen zwei Wochen Stellung zu dem Entscheidungsentwurf des Bundeskartellamtes zu nehmen.

Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes, befürchtet laut einer Pressemeldung der Behörde, durch die Fusion höhere Kosten für DSD-Wettbewerber, erhebliche Marktanteilsgewinne von DSD und letztlich höhere Preise auf dem Markt für duale Systeme.

Remondis ist das mit Abstand größte deutsche Entsorgungsunternehmen. Es ist auf fast allen Märkten der Entsorgungswirtschaft tätig. Hierzu zählen insbesondere die Sammlung (Erfassung), Sortierung und Aufbereitung von Verkaufsverpackungen sowie die anschließende Vermarktung beziehungsweise Verwertung.

DSD ist das größte duale System in Deutschland. Diese organisieren das Verpackungsrecycling im Auftrag und gegen Entgelt der Hersteller, Importeure oder Händler (sogenannte Inverkehrbringer) von Verpackungen.

An dem Verfahren sind als sogenannte Beigeladene neben Remondis und DSD acht weitere Unternehmen beteiligt, die nun ebenfalls Gelegenheit zur Stellungnahme zu dem Entscheidungsentwurf haben.

Neue Produkte