Die Warenhauskette Galeria bleibt hinter den eigenen Erwartungen zurück. „Im Moment liegen wir ein wenig hinter unseren eigenen Erwartungen“, sagte Galeria-Chef Bernd Beetz dem Magazin „Focus“. Für 2025 erwarte er dennoch, „übers ganze Jahr gesehen mit allen Häusern in den schwarzen Zahlen“ zu sein.
Beetz führt mehrere Gründe für die Entwicklung an. Neben der „fast schon depressiven Konsumsteinstellung der Deutschen“ bereitet ihm die Sicherheitslage in den Städten Sorgen, teilte er mit. Dies wirke sich besonders auf das Einkaufsverhalten von Frauen aus. „Wir registrieren in einigen Städten bei vielen eine wachsende Scheu, nach Einbruch der Dunkelheit überhaupt noch in der Innenstadt unterwegs zu sein“, zitierte das Magazin „Focus“ den Galeria-Chef.
Die Warenhauskette hatte sich nach der dritten Insolvenz im Sommer 2024 neu aufgestellt. Die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz übernahmen das Unternehmen. Neun Filialen mussten schließen, 83 blieben bestehen. Nach Angaben von Beetz schrieb das Unternehmen seit Oktober 2024 in jedem Monat schwarze Zahlen. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte Galeria nach eigenen Angaben rund zwei Milliarden Euro um.
Umbaumaßnahmen geplant
Das Unternehmen will die verbliebenen Filialen in den nächsten fünf Jahren modernisieren. Es gebe einen fest definierten Umbauplan, sagte der Galeria-Chef dem „Handelsblatt“. An manchen Standorten seien umfangreichere Umbaumaßnahmen vorgesehen, an anderen könne man bereits mit kleineren Modernisierungen eine große Veränderung erwirken.
Kooperation mit Lebensmitteldiscounter Lidl
Zudem setzt Galeria auf neue Kooperationen. So eröffnet der Lebensmitteldiscounter Lidl im Dezember 2024 zwei neue Filialen in den Galeria-Warenhäusern am Berliner Hermannplatz und Kurfürstendamm. Die Verkaufsflächen betragen 1.100 und 1.300 Quadratmeter. Lidl schafft für die beiden neuen Filialen nach eigenen Angaben mehr als 60 neue Arbeitsplätze in Berlin.