Kartellamt gibt grünes Licht Harry-Brot darf Glockenbrot-Standort übernehmen

Das Bundeskartellamt hat den Erwerb der Rewe-Tochter Glockenbrot durch Harry-Brot genehmigt. Damit ist der Weg frei für die geplante Kooperation zwischen dem Bäckereikonzern und dem Handelsriesen.

Dienstag, 15. April 2025, 10:30 Uhr
Julia Krone (mit dpa)
Das Bundeskartellamt hat seinen Sitz in Bonn. Die Behörde hat nun die Übernahme der Glockenbrot-Bäckerei durch Harry Brot freigegeben. Bildquelle: Bundeskartellamt

Das Bundeskartellamt hat den Zusammenschluss von Harry-Brot mit der Glockenbrot Bäckerei, einer Tochter der Rewe-Gruppe, offiziell freigegeben. Harry-Brot übernimmt im Zuge der Vereinbarung den Produktionsstandort in Bergkirchen bei München und gründet mit Rewe zwei Gemeinschaftsunternehmen. Die Wettbewerbsbehörde sieht trotz der dominanten Marktstellung von Harry-Brot keine wettbewerbsrechtlichen Hindernisse.

„Harry-Brot ist der mit Abstand führende Hersteller von Brot- und Backwaren in Deutschland. Die geplante Übernahme der Rewe-Tochter Glockenbrot wird diese Position nochmals verstärken. Dennoch haben wir keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken, die eine Untersagung des Vorhabens hätten rechtfertigen können“, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.

Verkauf des Standortes bis Ende 2025

Glockenbrot hatte bislang ausschließlich für Rewe produziert. Mit dem Rückzug der Rewe-Gruppe aus der Eigenproduktion und der Übergabe an Harry-Brot wird das Unternehmen künftig externer Lieferant. Die Großbäckerei Bergkirchen wird vollständig von Harry-Brot betrieben – Rewe hat keinen Einfluss mehr auf die Produktion. Der Verkauf des Standorts soll nach aktuellem Stand bis Ende 2025 erfolgen.

Das Glockenbrot-Werk in Frankfurt hingegen soll mittelfristig geschlossen werden. Von dem geplanten Rückzug sind rund 500 Beschäftigte betroffen. Die Schließungspläne stoßen laut dpa auf Widerstand innerhalb der Belegschaft. Der Markt für industriell verpacktes SB-Brot wird laut Kartellamt durch die Übernahme nur in begrenztem Maße verändert, da bisherige Produktionsmengen intern und nicht marktwirksam waren. Das Amt rechnet sogar mit einer Ausweitung des Angebots, insbesondere in Süddeutschland.

Harry-Brot erzielte 2024 rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz und betreibt zehn Produktionsstätten in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg beschäftigt bundesweit rund 5.000 Mitarbeitende. Die neuen Standorte in Bergkirchen und im geplanten Neubau in Erlensee bei Hanau stärken die Position des Unternehmens weiter.

Neue Produkte

Im Heft

Regional-Star 2025 - Die Nominierten