EHI-Studie Handel tut sich schwer mit Messung von Diversity-Erfolgen

Fast die Hälfte der deutschen Handelsunternehmen misst den Erfolg ihrer Diversity-Maßnahmen nicht. Zwar haben 74 Prozent der Händler bereits eine konkrete Strategie für mehr Vielfalt entwickelt. Doch vielen Unternehmen fehlen die nötigen Ressourcen für die Umsetzung.

Freitag, 28. März 2025, 08:31 Uhr
Theresa Kalmer
Rund drei Millionen Menschen arbeiten im deutschen Einzelhandel – und alle sind auf ihre Weise unterschiedlich. Das Thema Diversity treibt die Handelsunternehmen um. Bildquelle: Jennifer Rumbach/Aktion Mensch

Fast die Hälfte der Handelsunternehmen misst den Erfolg ihrer Maßnahmen für mehr Vielfalt in der Belegschaft nicht. Dies geht aus einer neuen Studie des EHI hervor, die sich mit Diversity, Equity und Inclusion (DEI) im deutschen Einzelhandel befasst.

Für 44 Prozent der Händler hat das Thema Vielfalt eine große oder sehr große Bedeutung, wie das EHI in seiner Studie mitteilt. Die meisten Unternehmen (74 Prozent) haben bereits eine konkrete DEI-Strategie entwickelt, allerdings meist nur für Teilbereiche. 18 Prozent verfolgen bislang keine Strategie.

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Die bestehenden Strategien berücksichtigen laut der Studie vor allem die Aspekte Herkunft (64 Prozent), Geschlecht und Alter (je 56 Prozent) sowie Sexualität und körperliche oder geistige Beeinträchtigungen (je 51 Prozent). „Für die meisten Händler sind Begriffe wie Diversität oder Inklusion keine Fremdwörter mehr“, erläutert Studienautorin Ulrike Witt. „Doch eine entsprechende Unternehmenskultur zu leben, kostet Ressourcen und Geld.“

Personalchefs beklagen Ressourcenmangel

Gut die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen gibt an, dass nicht genügend Ressourcen für DEI-Maßnahmen zur Verfügung stehen. Verbesserungspotenziale sehen die Befragten vor allem beim Management (62 Prozent) und in der Unternehmenskultur (49 Prozent). Mit den Maßnahmen wollen 62 Prozent die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöhen. 54 Prozent möchten die Unternehmenskultur stärken.

Bei der Umsetzung sind die Handelsunternehmen vor allem bei flexiblen Arbeitszeiten und der gendergerechten Sprache (je 56 Prozent) weit fortgeschritten. Diverse Recruiting-Strategien und Workshops zum Thema setzen jeweils 41 Prozent um.

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