Handelsstreit Europäische Union verschiebt Vergeltungszölle auf US-Waren

Die Europäische Union verschiebt ihre geplanten Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro um zwei Wochen. Währenddessen haben die USA bereits neue Zölle von 25 Prozent auf EU-Waren in Kraft gesetzt. US-Präsident Donald Trump droht zudem mit weiteren Zöllen von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU.

Freitag, 21. März 2025, 08:12 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Die USA haben neue Zölle in Kraft gesetzt, die auch Deutschland und die EU treffen. Die Europäische Kommission wollte eigentlich bereits Anfang April zurückschlagen – nun aber gibt es einen Aufschub. Bildquelle: Getty Images

Bis Mitte April hat die Europäische Union ihre geplanten Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro verschoben. Die Maßnahme soll mehr Raum für Gespräche mit der US-Regierung schaffen, teilte die Europäische Kommission mit.

Neue US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf EU-Waren

Die USA haben neue Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus der EU in Kraft gesetzt. Diese treffen Exporte der Staatengemeinschaft im Wert von 26 Milliarden Euro. Das entspricht etwa 5 Prozent der gesamten EU-Warenexporte in die USA. US-Importeure müssen nach Angaben der Europäischen Kommission bis zu sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Importzöllen zahlen.

US-Präsident Donald Trump drohte der EU mit weiteren Zöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus Frankreich und anderen EU-Staaten. Diese Zölle will Trump erheben, wenn die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknimmt.

Die EU plant Vergeltungszölle von bis zu 50 Prozent auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Spielkonsolen, Motorräder von Harley-Davidson und Jack-Daniel’s-Whiskey. Weitere Zölle sollen US-Agrarprodukte wie Geflügel, Rindfleisch, Meeresfrüchte, Nüsse, Eier und Milchprodukte treffen.

Trump setzt anscheinend wieder auf Konfrontation mit der EU

Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte verhängt. Die EU reagierte damals mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte. Im Herbst 2021 einigten sich die EU und die Regierung des damaligen US-Präsidenten Joe Biden auf ein Stillhalteabkommen, das zur weitgehenden Aussetzung der Zölle führte.

Nach seiner Wiederwahl geht Donald Trump nun anscheinend wieder auf Konfrontationskurs. Er kündigte an, am 2. April auch neue Zölle auf Autos und andere Waren aus der EU verhängen zu wollen. Trump will damit die USA als Produktionsstandort stärken und Handelsdefizite abbauen.

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