Nachhaltige Nahrungsquelle Slow Food wirbt auch beim LEH für Hülsenfrüchte

Zum Internationalen Tag der Hülsenfrüchte der Vereinten Nationen am 10. Februar weist Slow Food Deutschland den Lebensmittelhandel auf Chancen hin, die in der Vermarktung von Bohnen, Linsen, Erbsen und Kichererbsen liegen. Die Organisation betont das Potenzial dieser Lebensmittel für eine nachhaltige Ernährung und den Schutz der biologischen Vielfalt.

Montag, 10. Februar 2025, 10:45 Uhr
Thomas Klaus
Hülsenfrüchte haben einen hohen Nährwert. Das ist einer ihrer Vorzüge, auf die Slow Food Deutschland aufmerksam machen will. Bildquelle: Symrise

Zum Internationalen Tag der Hülsenfrüchte betont die Organisation Slow Food Deutschland die Bedeutung von Bohnen, Linsen und Co. für eine nachhaltige Ernährung. Auch der Lebensmitteleinzelhandel könne in diesem Bereich noch aktiver werden und zusätzliche Umsätze erwirtschaften.

Beiträge zur Bodengesundheit in der Landwirtschaft

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen oder Bohnen galten früher als Essen für arme Leute. Heute sieht Slow Food sie als gesunde und umweltfreundliche Alternative zu Fleisch. Die Organisation hebt den Nährwert der Hülsenfrüchte hervor. Sie enthalten viele Proteine, wichtige Aminosäuren, Mineralstoffe und Ballaststoffe.

In der Landwirtschaft tragen sie nach Darstellung von Slow Food Deutschland zur Bodengesundheit bei, indem sie Stickstoff aus der Luft binden und den Boden fruchtbarer machen. Ihre tiefen Wurzeln stabilisieren den Boden und als blühende Pflanzen bieten sie Bienen und anderen Bestäubern eine wichtige Nahrungsquelle. Zudem gedeihen sie auch in wasserarmen Regionen und leisten so nach Auffassung von Slow Food einen wertvollen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung.

Slow Food: Ideale Zutat für die Alltagsküche

„Die weltweit über 18.000 Hülsenfruchtsorten sind optimal an ihre jeweiligen Anbauregionen angepasst und leisten einen wertvollen Beitrag zur biokulturellen Vielfalt“, erklärt Dr. Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland. 

Wer sich nachhaltig, gesund und abwechslungsreich ernähren möchte, kann aus einer sehr großen Vielfalt an Sorten, Farben, Geschmäckern und Zubereitungsmöglichkeiten wählen. Ob als Suppe, Eintopf, Aufstrich, Bratling oder Salat – Hülsenfrüchte lassen sich vielseitig einsetzen. Ihr günstiger Preis, die lange Haltbarkeit und die einfache Zubereitung machen sie zur idealen Zutat für die Alltagsküche. Darauf könnte aus Sicht von Slow Food auch der Lebensmitteleinzelhandel verstärkt aufmerksam machen. 

Regionale Hülsenfruchtsorten vor Aussterben bewahrt

Slow Food fördert regionale und ökologische Lieferketten für Hülsenfrüchte, unterstützt den Anbau und Verzehr von nachhaltig erzeugten Hülsenfrüchten. So verbindet das weltweite Netzwerk „Slow Beans“ Erzeuger, Köche und Aktivisten, die sich für Hülsenfrüchte einsetzen.

Zu den alten Sorten, die Slow Food Deutschland mit seinem Projekt „Arche des Geschmacks" vor dem Verschwinden bewahrt hat, gehören auch einige regionale Hülsenfruchtsorten: die schwäbische Alblinse, die gesprenkelte Ahrtaler Köksje-Bohne, die Kesselheimer Zuckererbse und die Paas Lintorfer Frühe, eine kleine weiße Bohne. Diese wurden aufgrund niedriger Erträge und mangelnder Nachfrage kaum noch angebaut und standen kurz vor dem Verschwinden. Heute wachsen sie wieder im ökologischen Anbau, und insbesondere die Alb-Leisa (Alblinse) hat sich zu einem kulinarischen Aushängeschild der Schwäbischen Alb entwickelt.

Platterbse besonders unterschätzte Delikatesse

Als besonders unterschätzte Delikatesse hebt Slow Food die Platterbse hervor.  Die Platterbse stammt aus dem Mittelmeerraum, wird aber inzwischen auch in Süddeutschland angebaut. In Italien hat ihre Verwandte, die „Cicerchia“, bereits Kultstatus erreicht.  Aufgrund ihrer Robustheit gegenüber Trockenheit und Nässe gewinnt sie in Zeiten des Klimawandels zunehmend an Bedeutung – insbesondere für die Bio-Landwirtschaft.

In Unterfranken, einem wichtigen Anbaugebiet, ersetzen Landwirte die viel anfälligere Kichererbse mit der Platterbse. Diese ist klein, kieselsteinartig und erinnert optisch an eine Kreuzung aus Linse und Kichererbse. Sie wird geschält verwendet und muss vor dem Kochen nicht zwingend eingeweicht werden. Ihr nussiges Aroma und ihre cremige Konsistenz machen sie nach Darstellung von Slow Food ideal für Pürees, Aufstriche, Eintöpfe und Suppen. 

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