Handelskonflikt Trumps Strafzölle könnten Deutschland Milliarden kosten

Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet mit spürbaren Folgen der von US-Präsident Trump angekündigten Strafzölle gegen Mexiko, Kanada und China. Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte bis 2026 um 0,4 Prozent schrumpfen. Besonders betroffen sind die Elektroindustrie, Metallerzeugung und chemische Industrie.

Mittwoch, 05. Februar 2025, 10:01 Uhr
Theresa Kalmer
Erste Amtshandlung Zollkrieg: Die USA teilen unter Trump kräftig gegen Mexiko, Kanada und China aus. Hohe Strafzölle schaden nicht nur den direkt betroffenen Ländern, sondern auch der EU und Deutschland. Bildquelle: Getty Images

Das Institut der Deutschen Wirtschaft rechnet mit deutlichen Folgen der von US-Präsident Trump angekündigten Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China für die deutsche Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte im Jahr 2026 um rund 0,4 Prozent niedriger ausfallen als ohne die neuen Zölle, wie das Institut in einer Studie berechnet hat. Über die Jahre 2025 und 2026 summieren sich die Kosten für die deutsche Wirtschaft demnach auf etwa 25 Milliarden Euro.

Trump hat ab dem 4. Februar zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada sowie von 10 Prozent für Importe aus China angekündigt, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft berichtet. Für kanadische Energie sollen die Zölle bei 10 Prozent liegen. Die Zölle auf mexikanische und kanadische Güter werden zunächst für einen Monat ausgesetzt, um Verhandlungen zu ermöglichen. Trump begründet die Zölle der Studie zufolge mit einer gesundheitlichen Notlage durch den Drogenmissbrauch in den USA. Er nutzt dafür den International Emergency Economic Powers Act, um am US-Kongress vorbei zu agieren.

Die Strafzölle werden nach Einschätzung des Instituts vor allem Mexiko und Kanada hart treffen. Nach Daten des US-Bureau of Economic Analysis für das Jahr 2023 macht der Handel mit den USA 44 Prozent des mexikanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Bei Kanada liegt dieser Wert bei knapp 36 Prozent. Für die USA selbst beläuft sich der gesamte Handel mit den drei Ländern auf nur knapp 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Deutsche Industrie leidet unter indirekten Folgen

Deutsche Unternehmen sind vor allem indirekt betroffen, wie die Studie zeigt. Nach Berechnungen des Instituts mit internationalen Input-Output-Daten für das Jahr 2023 hängen rund 12,5 Milliarden Euro der deutschen Bruttowertschöpfung an den Exporten dieser drei Länder in die USA. Besonders betroffen sind die Elektroindustrie, die Metallerzeugung und die Chemische Industrie. Zudem dürfte der Zollkonflikt das Wachstum der betroffenen Länder dämpfen und damit auch ihre Nachfrage nach deutschen Produkten verringern.

Sollten die betroffenen Länder mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren, könnten die Schäden noch deutlich höher ausfallen. In diesem Fall müsste die deutsche Wirtschaft der Studie zufolge mit einem um 0,8 Prozent geringeren Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2026 rechnen. Dass die drei Länder mit so umfangreichen Maßnahmen reagieren, gilt allerdings als unwahrscheinlich, da sie sich aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von den USA vor allem selbst schaden würden.

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