Die Sparkassen in Deutschland treiben die Entwicklung des digitalen Bezahldienstes Wero voran. Das Unternehmen will bald im Online-Handel starten und bereitet den Einsatz im Einzelhandel vor. Dies teilt Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), mit.
Deutsche Bank und ING Deutschland führen Wero 2025 ein
„Wero entwickelt sich konsequent weiter. Es wird neue Features und Funktionen geben.“ Das erklärt Schmalzl. Er zeigt sich sicher: „Das alles braucht seine Zeit. Aber wir sind überzeugt, dass es auf lange Sicht Alltag sein wird, in Deutschland und Europa mit Wero zu bezahlen.“
Die European Payments Initiative (EPI) startete Wero Anfang Juli 2024. Zunächst konnten nur Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken den Dienst für Zahlungen von Handy zu Handy nutzen. Inzwischen gibt es eine eigenständige Wero-App. Die Postbank bietet diese seit Ende November an. Die Deutsche Bank und ING Deutschland wollen die Wero-Nutzung 2025 einführen.
DSGV-Vorstand sieht langfristigen Erfolg für Wero
Schmalzl, der auch den EPI-Aufsichtsrat leitet, betont: „Wero wird in Deutschland von der größten Privatbank, der größten Direktbank und den beiden großen kreditwirtschaftlichen Verbünden - den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken - vorangebracht.“ Diese Allianz zeige die Entschlossenheit, die Zukunft des Zahlungsverkehrs in Europa aktiv mitzugestalten.
Der DSGV gab gleichzeitig bekannt, dass das gemeinsame Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen, Paydirekt/Giropay, zum Jahresende 2024 endet. Dieses hatte die hohen Erwartungen als Paypal-Konkurrenz in den gut neun Jahren seit seinem Start nicht erfüllt.
Trotz Skepsis gegenüber Wero bleibt Schmalzl zuversichtlich: „Der Aufbau eines neuen Zahlungssystems braucht Zeit. Wir müssen Vertrauen und Akzeptanz gewinnen - das mussten sich auch andere erfolgreiche Anbieter erst über Jahre erarbeiten.“ Er betont, Wero wachse nachhaltig und nach Plan. „Es ist ein Marathon, kein Sprint - und wir sind gut im Rennen“, so Schmalzl.