Der Biofachhandel in Deutschland hat die schwierige Phase der vergangenen Jahre aus Sicht des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) weitgehend überwunden. Die Branche rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzplus von mehr als vier Prozent,
Stärkster Zuwachs im Oktober mit 7,4 Prozent
Besonders stark entwickelten sich die Umsätze in den Monaten Februar, Juli, August und Oktober. In diesen Monaten stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 4,5 Prozent. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Bioläden im Oktober mit einem Plus von 7,4 Prozent. „Immer mehr Kundinnen und Kunden finden wieder den Weg in die Bioläden“, so BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel.
Die Branche hatte im Jahr 2022 erstmals seit der Jahrtausendwende einen Umsatzrückgang verzeichnet. Grund dafür war die starke Inflation infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Im vergangenen Jahr stabilisierte sich die Nachfrage zwar, aber viele Kunden kauften ihre Bioprodukte weiterhin eher bei Discountern oder griffen in anderen Geschäften auf günstigere Bioware zurück.
Discounter bei Marktanteilen dennoch vorn
Die Marktanteile des Biofachhandels sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Eine aktuelle Untersuchung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zeigt, dass der Umsatzanteil der Fachgeschäfte am gesamten Biomarkt zwischen 2020 und 2024 von 18,5 auf knapp 13 Prozent zurückgegangen ist.
Mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes entfällt der Analyse zufolge auf Discounter, ein weiteres Drittel auf gewöhnliche Supermärkte mit Bio-Angebot. Drogeriemärkte konnten ihren Anteil am Biohandel in diesem Zeitraum von knapp 13 auf mehr als 16 Prozent steigern.