Immobiliengeschäfte in Südtirol Italien erlässt Haftbefehl gegen Signa-Gründer Benko

Die italienische Justiz hat gegen René Benko (Foto) einen Haftbefehl erlassen im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften im Norden Italiens. Dem Gründer der insolventen Signa-Gruppe werden Betrug und Korruption vorgeworfen. Auch eine Bürgermeisterin steht unter Hausarrest.

Dienstag, 03. Dezember 2024, 13:40 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Signa: Rene Benko im Portrait
Die Justiz ermittelt schon seit Längerem gegen den österreichischen Ex-Milliardär. Nun hat die italienische Staatsanwaltschaft zahlreiche Büros und Wohnungen durchsuchen. Bildquelle: picture alliance/dpa

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen den österreichischen Unternehmer René Benko erlassen. Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Trient ermittelt gegen den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa wegen Immobilienspekulationen in der Region Trentino und Südtirol, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Trotz des Haftbefehls aus Italien soll Benko auf freiem Fuß bleiben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck in Benkos Tiroler Heimat der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Ermittler werfen Benko und weiteren Beschuldigten die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Manipulation von Ausschreibungen, Korruption und Betrug vor. Die Vorwürfe stehen nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit der Ausstellung von Rechnungen für nicht tatsächlich durchgeführte Geschäfte.

Haftbefehl auch gegen Unternehmer aus Bozen und Bürgermeisterin

Die Staatsanwaltschaft erließ auch Haftbefehle gegen einen Unternehmer aus Bozen und die Bürgermeisterin der Gemeinde Riva del Garda, Cristina Santi. Beide stehen nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter Hausarrest. Die Ermittler durchsuchten am Dienstag mehrere Dutzend Büros und Wohnungen in Italien und im Ausland, darunter auch Räume im Rathaus von Bozen.

Benkos Anwalt Norbert Wess rechnet nicht damit, dass ein europäischer Haftbefehl gegen seinen Mandanten vollzogen wird. „Herr Benko wird weiterhin – wie bisher – mit allen nationalen wie internationalen Behörden vollumfänglich kooperieren und ist zuversichtlich, dass sich allfällige Vorwürfe ihm gegenüber als inhaltlich unrichtig aufklären lassen“, teilte der Jurist der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der österreichische Unternehmer Benko hatte mit seiner Signa-Gruppe ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem auch die Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

Weitere Ermittlungen laufen

Gegen Benko wird auch wegen mutmaßlichen Betrugs im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern ermittelt, wie gerade erst bekannt wurde. Dabei geht es um Hilfsgelder für das luxuriöse „Chalet N“ im Skiort Lech am Arlberg, wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte.

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