Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Warenhauskette Galeria in Berlin und Brandenburg für heute zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist nach Angaben der Gewerkschaft, dass das Management angeblich den Verzicht auf Tarifverträge zur Bedingung für Lohnerhöhungen macht. Den Angaben zufolge sollen Beschäftigte nur dann mehr Geld erhalten, wenn sie individuell auf den Tarifvertrag verzichten. Zudem knüpfe Galeria die Lohnerhöhungen an eine Bedingung: 90 Prozent der Mitarbeiter einer Filiale sollen diesem Verzicht zustimmen.
Warnstreik an den sechs Berliner Standorten und in Potsdam
„Die neuen Eigentümer stellen mehr Geld für die Beschäftigten in Aussicht, was ja tatsächlich dringend notwendig ist. Aber sie verlangen im Gegenzug den Verzicht auf den Tarifvertrag.“ Das kritisiert Conny Weißbach, Landesfachbereichsleiterin Handel Berlin-Brandenburg.
Der Warnstreik soll an den sechs Berliner Standorten sowie in Potsdam stattfinden. Nach Angaben von Verdi sind dort insgesamt gut 1.000 Menschen beschäftigt. Allein am Alexanderplatz arbeiten der Gewerkschaft zufolge rund 350 Beschäftigte.
Commerz Real verhandelt mit Galeria über Lösung nach dem Umbau
Für zusätzliche Verunsicherung sorgt die Situation am Alexanderplatz. Der Immobilieneigentümer Commerz Real plant nach eigenen Angaben den Umbau des dortigen Galeria-Gebäudes ab Januar 2026. Als Grund nennt die Commerzbank-Tochter, dass die bauliche und technische Struktur weder für eine Mischnutzung ausgerichtet sei noch den künftigen energetischen Anforderungen entspreche. Die Commerz Real verhandelt mit Galeria über eine Einzelhandelslösung für die Zeit nach dem Umbau.
Parallel würden Gespräche mit dem Berliner Senat über eine mögliche Nutzung des Gebäudes durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin geführt. Der Immobilieneigentümer sieht darin nach eigenen Angaben Potenzial für eine verbesserte Situation an dem „kriminalitätsbelasteten Ort“.