Bayern ernährt sich anders und gesünder als vor 20 Jahren. Ernährungsministerin Michaela Kaniber stellte in München die repräsentative Bayerische Ernährungsstudie vor, die aktuelle Daten zum Ernährungsverhalten und Gesundheitsstatus der bayerischen Bevölkerung liefert.
Wasser und nicht Bier beliebtestes Bayern-Getränk
Die Studie zeigt, dass Erwachsene in Bayern deutlich weniger Fleisch und alkoholische Getränke verzehren. Auch der Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke ging zurück. Vor 20 Jahren tranken die Bayern durchschnittlich 145 Milliliter Erfrischungsgetränke pro Tag; heute sind es nur noch gut 100 Milliliter. Das beliebteste Getränk der Bayern ist nicht Bier, sondern Trinkwasser. Die Bayern trinken täglich 1,4 Liter Wasser, aber nur 130 Milliliter Bier.
Trotz der positiven Entwicklungen bestehen weiterhin Herausforderungen. Die Studie ergab, dass 50 Prozent der erwachsenen Bayern übergewichtig sind. Bei fünf Prozent der Befragten stellten die Forscher Anzeichen für Diabetes Typ II fest. „Die hohen Zahlen in Punkto Übergewicht und Diabetes sind ein Warnsignal, das alle Verbraucher ernst nehmen müssen“ erklärte Ministerin Kaniber.
Ministerium plant Maßnahmen gegen Übergewicht
Das Ministerium sieht in der Ernährungsbildung von klein an, einem stärkeren Fokus auf Bewegung und einem gesundheitsförderlichen Essensangebot in der Gemeinschaftsverpflegung wichtige Elemente seiner Strategie.
Das Kompetenzzentrum für Ernährung führte die Studie gemeinsam mit der Universität Augsburg, der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München durch. Es ist die dritte Studie dieser Art nach 1995 und 2003.
Die Ergebnisse der Ernährungsstudie sind nicht nur für die Verbraucher von Bedeutung. Sie liefern nach Auffassung der Ministerin auch wichtige Erkenntnisse für die Landwirtschaft, die Ernährungswirtschaft sowie für Politik und Verwaltung.
Das Ministerium will die Studie als Grundlage für Überlegungen nutzen, was Landwirte künftig anbauen sollen oder wo Ernährungsaufklärung ansetzen soll.