Fachkräftebarometer Jeder dritte Einzelhändler am Limit

Der Fachkräftemangel in Deutschland bleibt eine große Herausforderung für Unternehmen. Besonders der Handel ist stark betroffen, wie das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer zeigt.

Mittwoch, 03. Juli 2024, 11:03 Uhr
Julia Krone
Bildquelle: Getty Images

Der Fachkräftemangel in Deutschland bleibt eine große Herausforderung für Unternehmen in Deutschland. Der Handel leidet besonders, wie das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer zeigt. Im zweiten Quartal 2024 meldeten 28 Prozent der Handelsunternehmen, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behinderte. Im Einzelhandel waren es 30 Prozent, im Großhandel und Bauhauptgewerbe jeweils 27 Prozent. Damit bleibt der Fachkräftemangel im Handel auf einem hohen Niveau und stellt eine erhebliche Herausforderung dar, heißt es in einer Auswertung des KfW-ifo-Fachkräftebarometers.

Auch regional gebe es deutliche Unterschiede. In Ostdeutschland sind 40 Prozent der Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen, während in Hessen und Rheinland-Pfalz der Anteil bei 32 Prozent liegt. Die Gründe hierfür lägen in einem spürbaren Rückgang der inländischen Erwerbsbevölkerung und einer geringen Zuwanderung, was besonders strukturschwache ländliche Regionen wirtschaftlich gefährde.

Noch gravierender zeige sich die Situation im Dienstleistungsbereich. Hier meldeten 42 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten aufgrund fehlenden Personals. Ein positiver Trend sei hingegen in verschiedenen Industriezweigen zu beobachten. So habe unter anderem der Fachkräftemangel in der Holz- und Korbwarenproduktion deutlich nachgelassen.

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, betont: „Die Fachkräfteknappheit bleibt weiter ein großes Thema für die Unternehmen in Deutschland, auch wenn sie aufgrund der konjunkturellen Schwächephase erneut etwas zurückgegangen ist.“ Mit dem erwarteten Aufschwung der Konjunktur werde auch der Fachkräftemangel wieder zunehmen. Maßnahmen wie die Förderung einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren, die gezielte Anwerbung und Integration qualifizierter Zuwandernder sowie die bedarfsgerechte Qualifizierung und Umschulung von Arbeitnehmern und eine verstärkte Digitalisierung könnten laut Köhler-Geib von entscheidender Bedeutung sein.

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