Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Großhandelspreise um 4,1 Prozent. Das war der sechste Rückgang in Folge und der stärkste seit Mai 2020. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau leicht um 0,2 Prozent. Im vergangenen Jahr waren die Preise im deutschen Großhandel kräftig gestiegen. Zeitweise erhöhten sie sich um mehr als zwanzig Prozent. Auslöser war der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der vor allem Energie und Rohstoffe stark verteuerte.
Der aktuelle Preisrückgang ist vor allem auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen: Wegen des hohen Preisniveaus im Vorjahresmonat sanken die Preise für Mineralölprodukte wie Benzin im September um 19,8 Prozent. Im Monatsvergleich erhöhten sie sich jedoch um 2,9 Prozent. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren Obst, Gemüse und Kartoffeln (19,7 Prozent) sowie Zucker, Süß- und Backwaren (13,4 Prozent).
Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.