Tarifstreit Neues Arbeitgeber-Angebot

Die Arbeitgeber im Einzelhandel erhöhen im Tarifstreit ihr Angebot deutlich und bieten erstmals tarifliches Basisentgelt im Einzelhandel an. Das erweiterte Angebot sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten prozentuale Entgeltsteigerungen von insgesamt 7,5 Prozent in drei Schritten vor.

Mittwoch, 17. Mai 2023 - Handel
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Neues Arbeitgeber-Angebot
Bildquelle: Getty Images

Im Vergleich zum Angebot aus der ersten Verhandlungsrunde ist eine dritte Anhebungsstufe in Höhe von 2,5 Prozent im 22. Monat der Laufzeit des Tarifvertrages hinzugekommen. Zudem wird erstmals auch ein tarifliches Basisentgelt angeboten. Beschäftigten, die unter den Geltungsbereich des Flächentarifvertrages fallen, soll damit ein Entgelt in Höhe von 13 Euro brutto pro Arbeitsstunde garantiert werden. Zusätzlich sollen die Beschäftigten in zwei Schritten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro erhalten. Die erste Anhebungsstufe soll bereits im Monat des Tarifabschlusses greifen. „Das bietet aktuell wegen der schwierigen Lage kaum eine andere Branche an“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.

Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage für viele Handelsunternehmen setzen die Arbeitgeber bei diesem weitgehenden Angebot zusätzlich auf eine Notfallklausel, damit finanziell angeschlagene Unternehmen in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen auch abweichende Regelungen treffen können. „Die Zeiten sind vielerorts schlecht für die Branche, es werden in diesem Jahr wohl 9.000 Geschäfte schließen müssen“, so Haarke weiter. Deshalb brauche es eine Regelung für Unternehmen in besonderen Notsituationen.

Mit neuen Warnstreiks im Handel hat die Gewerkschaft Verdi heute erneut den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöht. Zu einer Kundgebung in Düsseldorf kamen nach Gewerkschaftsangaben rund 4.000 Beschäftigte aus verschiedenen Städten in NRW. Dabei ging es um die Tarifkonflikte im Einzelhandel und im Großhandel. Bestreikt wurden zum Beispiel Standorte von Rewe, Kaufland, Edeka und Metro. Laut den Darstellungen der Firmen hielten sich die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen in Grenzen. Kaufland teilte mit, dass die Filialen in Dortmund heute trotz des Streiks regulär geöffnet seien. „Die Kunden können wie gewohnt ihre Einkäufe tätigen“, hieß es in einer Firmenmitteilung.

 

 

Neue Produkte

Viel gelesen in Handel

SDJ 2024 Videos

Weil Branchenbeste mehr erreichen!

Nachhaltigkeit

Handel Management

Ladenreportagen

Personalien Handel

Im Gespräch

Neue Läden

Warenkunden

LP.economy - Internationale Nachrichten