Studie Angst vor Rezession hemmt Kauflaune

Das negative Konsumklima der letzten Monate hat sich laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey nochmals verschärft. Demnach habe die Inflation bei 57 Prozent der deutschen Verbraucher andere Sorgen fast vollständig verdrängt.

Mittwoch, 02. November 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Angst vor Rezession hemmt Kauflaune
Bildquelle: Getty Images

Im Juni dieses Jahres seien die Preissteigerungen noch bei fast 10 Prozent weniger die Hauptsorge gewesen. 69 Prozent erwarteten nach aktueller Befragung auch in den nächsten zwölf Monaten weiter steigende Preise. Mit 47 Prozent befürchtete sogar beinahe die Hälfte aller Befragten langfristige wirtschaftliche Folgen oder gar eine Rezession. Jener Wert sei von 30 Prozent an ab Juni sprunghaft gestiegen.

Die überwiegende Mehrheit der deutschen Konsumenten (95 Prozent) habe die steigenden Preise bereits bei den eigenen Ausgaben bemerkt. Demnach beobachten mehr als 50 Prozent stark angestiegene Haushaltsausgaben für Energie, Transport und Benzin sowie für Nahrungsmittel und andere essenzielle Güter des täglichen Bedarfs. Dies in einem solchen Ausmaß, dass mehr als ein Drittel aller Konsumenten angab, sich deutlich beim Konsum nicht-notwendiger Güter einzuschränken.

So wirken sich jene Ängste auch auf die Weihnachtspläne der Befragten aus. Rund 53 Prozent wollen weniger Weihnachtseinkäufe tätigen und 12 Prozent wollen komplett auf Weihnachtseinkäufe verzichten. Marcus Jacob, McKinsey-Partner und Co-Autor erklärt: „Bei immer mehr Menschen in Deutschland lässt das Portemonnaie aktuell keinen Spielraum mehr für Konsum über das unbedingt Notwendige hinaus.“

So könne mehr als die Hälfte aller Befragten zum Sparen nichts mehr zurücklegen. 61 Prozent der Konsumenten gab an, zu Hause bewusst Energie zu sparen und 20 Prozent, dass sie ein anderes Verkehrsmittel, zum Geld bzw. Benzin sparen nützten. Rund 16 Prozent sollen dafür bereits einen Urlaub storniert haben.

76 Prozent der Konsumenten geben an, ihr Einkaufsverhalten zuletzt verändert zu haben. Dabei seien 48 Prozent auf Eigenmarken umgestiegen, 23 Prozent hätten bei anderen Einzelhändlern eingekauft und 31 Prozent gingen häufiger zum Discounter. Für den Wechsel ihres Einzelhändlers geben 46 Prozent günstigere Preise und Sonderangebote an und 40 Prozent ein besseres Preis-Leistungsverhältnis. „Es ist einiges in Bewegung: Vier von fünf Menschen in Deutschland verändern aktuell bewusst ihr Einkaufsverhalten angesichts der von ihnen wahrgenommenen und auf dem Konto spürbaren neuen Realität“, so Jacob abschließend.

 

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