Die Verschlechterung der Verbraucherstimmung falle zwar wesentlich geringer aus als im Vormonat, doch die Aussichten für den privaten Konsum in den kommenden drei Monaten bleiben trübe, berichtet der HDE weiter.
Die Entwicklung der Verbraucherstimmung ist derzeit vor allem vom Krieg in der Ukraine geprägt, während die Pandemie und das Infektionsgeschehen angesichts gelockerter Corona-Maßnahmen in den Hintergrund gerückt sind. Da der weitere Verlauf des Krieges ungewiss ist und seine wirtschaftlichen Auswirkungen nicht vollständig abzuschätzen sind, wird die eingetrübte Stimmung der Verbraucher voraussichtlich anhalten und den privaten Konsum in den nächsten Wochen dämpfen.
Hamsterkäufe im LEH haben keine Auswirkungen auf die Branche
Das Statistische Bundesamt teilte heute in Wiesbaden mit, dass der deutsche Einzelhandel im März einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen musste. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erlöse preisbereinigt (real) um 0,1 Prozent. Der Rückgang folgte auf einen Anstieg um 0,1 Prozent im Februar. Seit Jahresbeginn habe der Einzelhandelsumsatz insgesamt stagniert, erklärten die Statistiker. Gegenüber März 2021 fielen die Umsätze um 2,7 Prozent. Nominal, also inklusive Preissteigerungen, legten die Umsätze sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich deutlich zu. Das Bundesamt erklärte die Differenz zu den realen Erlösen mit den hohen Preiszuwächsen im Einzelhandel. Die Inflation ist schon seit längerem ungewöhnlich hoch.
Im Lebensmittelhandel stieg der Umsatz zum Vormonat real um 2,9 Prozent. Gemessen am Vorjahresmonat ging er aber um 5,4 Prozent zurück. Hamsterkäufe wegen des Ukraine-Kriegs betrafen laut der Statistiker zwar einzelne Waren wie Mehl und Speiseöl, hatten jedoch keine deutlichen Auswirkungen auf die gesamte Branche. Der Internet- und Versandhandel schrumpfte um 7,7 Prozent.