Insbesondere für Diesel stiegen die Preise schon seit Monaten. Jedoch seien auch die Kosten für Personal und das Abgasreinigungsmittel AdBlue deutlich gestiegen. Auch Gleitklauseln in Verträgen für Diesel, könnten den rasant steigenden Preis nicht mehr abfedern. Deshalb warnt Engelhardt: „Es droht schlicht und ergreifend eine Insolvenzwelle im deutschen Transportlogistikgewerbe.“
Eine Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft wäre damit in Gefahr. Auch auf die Versorgung von Alltagsprodukten in Supermärkten würden sich die höheren Spritpreise somit früher oder später auswirken. Vor solchen Folgen warnten zuvor schon Verbände der Logistik- und Busbranche und forderten deshalb die befristete Einführung eines verbilligten Gewerbediesels. Der Vorstandsprecher verwies darauf, dass in Spanien, Frankreich und Italien die Energiesteuer für gewerblich genutzten Diesel erstattet würde.
Darüber hinaus befürchte man wegen des Ukraine-Krieges, den Ausfall von mehr als 100.000 ukrainischen Lkw-Fahrern innerhalb der Logistikbranche Europas. Wegen Einberufungsbefehlen zur ukrainischen Armee fielen sowohl ukrainische Fahrer als auch polnische und litauische Transportfirmen aus. So hätten im vergangenen Jahr mindestens 7 Prozent der von Deutschland eingesetzten Lkws einen ukrainischen Fahrer hinterm Steuer gehabt. Bereits zuvor sei der Personalmangel in der Branche enorm gewesen. Laut BGL fehlen in Deutschland 60.000 bis 80.000 Lkw-Fahrer, wobei die Lücke jährlich um 15.000 wachse. Laut Verband lasse sich auch aus Osteuropa nicht genug Personal anwerben; Grund ist die dort ebenfalls herrschende Fahrerknappheit.