Fleischwaren Initiative Tierwohl für Rind geht an den Start

Die Initiative Tierwohl (ITW) startet ab dem 15. März mit einem neuen Tierwohlprogramm für Rinder. Damit werden erstmals einheitliche Tierwohlkriterien für die Breite der Rinderhaltung geschafft. Lidl stellt Rindfleisch ab Herbst 2022 auf Haltungsformstufe 2 um.

Freitag, 25. Februar 2022 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Initiative Tierwohl für Rind geht an den Start
Bildquelle: Initiative Tierwohl (ITW)

Die Grundlage für das Programm bilden die Tierschutz- und Tiergesundheitsanforderungen des Qualitätssicherungssystems QS, denen die ITW ein Tierwohl-Plus hinzufügt. Auf den Verpackungen von Rindfleisch und -waren werde künftig das Produktsiegel der ITW (Foto) zu sehen sein, das schon bei Geflügel- und Schweinefleischprodukte zu finden ist, teilte Dr. Patrick Klein, Bereichsleiter Kommunikation und Marketing der Initiative Tierwohl auf LP-Nachfrage mit. Darüber hinaus können diese Produkte in die Stufe 2 der Haltungsform-Kennzeichnung eingeordnet und mit dem Haltungsform-Siegel gekennzeichnet werden.

Ab dem 15. März startet die Anmeldung für Rindermast-, Kälbermast- und Milchviehbetriebe, die ihre Schlachtkühe im ITW-Programm vermarkten können. Die Auditierung beginnt am 1. April. Das Engagement der Rinder- und Kälbermäster wird direkt über die Teilnahme an der ITW durch die Abnehmer (wie etwa Schlachtbetriebe) honoriert. Milchviehbetriebe sollten sich mit ihrer Molkerei in Verbindung setzen und an einem von der ITW anerkannten Tierwohl-Programm für Milch teilnehmen. Milchviehhalter können dann eine Zulassung für die ITW erhalten und ihre Schlachtkühe als ITW-Tiere vermarkten.

„Wir freuen uns, mit der ITW Rind einen weiteren bedeutenden Meilenstein zu erreichen“, betont Robert Römer, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. „Darauf haben wir lange hingearbeitet – immer mit dem klaren Ziel im Bereich der Rinderhaltung ein höheres Maß an Tierwohl zu etablieren.“

Reaktionen aus der Branche 

Durch den Start der ITW Rind plant Lidl ab Herbst 2022, sukzessive einen Großteil seiner Rind- und Kalbfrischfleischprodukte auf die Haltungsformstufe 2 umzustellen. Dadurch werde Lidl sein Ziel, die Haltungsstufe 2 als Mindeststandard bis 2025 im Frischfleischsortiment seiner Eigenmarken zu etablieren, bereits vorzeitig im Laufe des kommenden Jahres erreichen, teilte der Discounter der Schwarz-Gruppe mit. Schon heute erfüllen alle Frischgeflügel-Produkte sowie nahezu das gesamte Schweinefrischfleischsortiment die Kriterien der Haltungsformstufe 2 oder höher.

Bis Anfang 2023 wird Kaufland (ebenfalls Schwarz-Gruppe) von Steak über Gulasch bis Hackfleisch Rindfleisch aus dieser tierwohlgerechteren Haltungsform verkaufen. Das Rindfleisch stamme von ausgewählten Landwirten, die sich intensiv mit dem Thema Tierwohl beschäftigen, heißt es. Die Herstellung der Fleischwaren, die unter den Eigenmarken K-Purland und K-Wertschätze verkauft werden, erfolgt in firmeneigenen Fleischwerken. 

Der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) begrüßt den Vorstoß der Initiative Tierwohl, erstmals einheitliche Tierwohlkriterien für die Breite der Rinderhaltung zu schaffen. „Die Tierwohl-Lösung für Rinder, die mit dem neuen Programm ITW-Rind nun an den Start geht, ist ein deutliches Signal. Die in der ITW engagierten Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette gehen erneut voran, um das Tierwohl in der gesamten Nutztierhaltung weiter zu verbessern“, betont BVLH-Hauptgeschäftsführer Franz-Martin Rausch.

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