Untersucht wurden die Branchensegmente Lebensmittel, Getränke, Drogerie, Medikamente, Tierbedarf, Baumärkte, Bekleidung, Bücher, Elektronik, Sport und Freizeit sowie Möbel. Viele Berater sowie Handelsexperten waren gerade zu Beginn der Lockdown-Maßnahmen davon ausgegangen, dass diese forcierte Situation einen Paradigmenwechsel im Handel zugunsten von Online-Käufe einleiten könnte. Nach rund drei Monaten Beobachtung steht fest: Bisher haben sich kaum Veränderungen beim Online-Kauf ergeben, betont Christian Thunig (Foto), Managing Partner bei der Innofact AG. Und das trotz der Skepsis der Befragten gegenüber dem stationären Einkauf und der Unlust am lokalen Shopping, heißt es in der Studie. Denn seit Ende Mai geben 60 Prozent der Verbraucher an, dass ihnen Einkaufen unter den aktuellen Bedingungen keinen Spaß macht. Auch habe sich die Risikoeinschätzung eines stationären Einkaufs kaum verringert. Nach wie vor störe Kunden vor allem die Maskenpflicht und das Verhalten der anderen Kunden. Das führt dazu, dass über ein Drittel der Umfrageteilnehmer auch zehn Wochen nach Ende des Shutdowns noch keinen einzigen Einkauf in den bis dato geschlossenen Geschäften getätigt hat.
Im Ergebnis haben die Befragten in neun von insgesamt elf untersuchten Branchensegmenten ihr Online-Kaufverhalten kaum verändert. Ausnahme bilden die Bereiche der Elektronikartikel und Bekleidung. Der Anteil der wegen Corona nicht getätigten Einkäufe liegt damit in fast allen Branchen auf einem unverändert hohen Niveau. Zur Diskussion um die Abschaffung der Maskenpflicht: 43 Prozent der Verbraucher sind nach wie vor der Ansicht, dass die Corona-Maßnahmen verfrüht gelockert wurden. 45 Prozent finden das Tempo genau richtig. Nur zwölf Prozent finden, dass zu spät gelockert wurde. Die Politiker sollten also bei allen Vorbehalten im Konsumerlebnis wissen, dass die Bevölkerung generell noch nicht bereit wäre, alle Masken fallen zu lassen.