Mit dem Handel wiederum seien Bauern nicht auf Augenhöhe. „Landwirte haben Sorge, ausgelistet zu werden, und sie sind häufig gezwungen, unlautere Handelspraktiken zu akzeptieren“, sagte Klöckner. „Natürlich nicht überall, aber es gibt sie.“
Mit Blick auf die Verbraucher stelle sie häufig fest, dass diese „verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensresistenz“ zeigten. Während stattliche Preise etwa für Handys bezahlt würden, könne Fleisch, Obst und Gemüse nicht billig genug sein, sagte Klöckner. „Ich meine, es gibt auch einen Verbraucher-Imperativ: Kaufe immer so ein, wie Du Dir wünschst, dass auf dem Acker und im Stall gewirtschaftet wird“, fordert sie.
Auf politischer Ebene gebe es „weniger zu verteilen, aber mehr zu tun“. Der von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ausgerufene Green Deal sei ein ambitioniertes Vorhaben. Um dieses zu unterstützen, müsse die Gemeinsame Agrarpolitik der EU finanziell mindestens so gut ausgestattet sein wie bislang.