Metro AG Will Deutschland-Geschäft stärken

Die Metro AG will sein vernachlässigtes Deutschlandgeschäft aufmöbeln. „Die Internationalisierung der Metro hat dazu geführt, dass wir in der Heimat etwas weniger gemacht haben, als wir hätten tun sollen. Das wird sich ändern“, kündigte Metro-Chef Olaf Koch (Foto) bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2016/17 in Düsseldorf an.

Mittwoch, 13. Dezember 2017 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Der Hintergrund: Während das Auslandsgeschäft wächst, kämpft der Düsseldorfer Konzern im Großhandel in Deutschland und bei der Supermarktkette Real seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr schrumpften die Umsätze in den deutschen Metro-Großmärkten flächenbereinigt um 2,6 Prozent. Bei Real sanken die Umsätze flächenbereinigt um 1,0 Prozent, unter Berücksichtigung von Filialschließungen sogar um 3,1 Prozent.

Impulse für das Großhandelsgeschäft erwartet der Manager nicht zuletzt vom Gastronomie-Boom. Der Außer-Haus-Konsum werde in den nächsten Jahren spürbar zunehmen, ist sich Koch sicher. Durch den Ausbau des Belieferungsgeschäfts und Digital-Angebote für Restaurantbesitzer vom kostenlosen Online-Auftritt bis zum Reservierungsservice will die Metro die Gastronomen künftig enger an sich binden und so zusätzliche Umsätze generieren.

Auch bei Real will Koch nachbessern. Vorbild ist dabei die „Markthalle Krefeld“. Einzelne Module des Markthallen-Konzepts seien bereits in 14 weitere Real-Märkte integriert worden, im ersten Quartal 2018 sollen zehn weitere solche Elemente erhalten. Eine weitere Markthalle soll 2018 in Braunschweig folgen. Außerdem will man bei Real den Food-Anteil am Umsatz von 60 auf 70 Prozent steigern.

Koch verwies auch auf den Online-Marktplatz real.de. Nicht zuletzt durch die Integration des übernommenen Marktplatzes Hitmeister sei der Online-Umsatz um mehr als 50 Prozent auf 105 Mio. Euro gewachsen. Auch im aktuellen Weihnachtsgeschäft laufe es gut. Dennoch ist das Online-Geschäft bei Real mit einem Anteil von 1,4 Prozent am Gesamtumsatz nach wie vor ein zartes Pflänzchen.

Deutlich besser liefen die Geschäfte der Metro im Ausland. Insgesamt stieg der Umsatz des Handelsriesen dadurch weltweit um 1,6 Prozent auf 37,1 Mrd. Euro. Der auf die Metro-Anteilseigner entfallende Gewinn lag mit 325 Mio. Euro um mehr als ein Drittel unter dem des Vorjahrs. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch die Millioneneinnahmen aus dem Verkauf des Vietnam-Geschäftes aufgebläht. Konzernweit will die Metro im nächsten Geschäftsjahr 700 Mio. Euro Investitionen konzernweit, 70 Prozent sollen auf den Cash&Carry-Bereich entfallen. Mittelfristig, in den nächsten drei bis fünf Jahren, strebt Koch konzernweit ein Wachstum von 3 Prozent an.

Es ist das erste Mal, dass die Metro in ihrer neuen Gestalt Jahreszahlen zum Geschäft vorlegte. Der Konzern hatte sich im Sommer aufgespalten. Die heutige Metro umfasst nur noch das Lebensmittelgeschäft mit den Großmärkten und Real. Die früher ebenfalls zum Metro-Reich gehörenden Elektronikketten Media Markt und Saturn sind in der börsennotierten Gesellschaft Ceconomy aufgegangen.

 

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