Reformhaus Umsätze rückläufig

Die Reformhäuser kämpfen mit Umsatzrückgängen, vor allem im Lebensmittelsegment. Im Geschäftsjahr 2016 verbuchten die Fach-Einzelhändler des Verbundes (1.138 Reformhäuser in Deutschland, 76 in Österreich) unterm Strich ein Umsatzminus von 2,4 Prozent auf 680 Mio. Euro. 2017 will die Kette die Modernisierung der Fachmärkte und die Digitalisierung vorantreiben.

Dienstag, 09. Mai 2017, 09:54 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Umsätze rückläufig
Bildquelle: Reformhaus

In den Vorjahren war Reformhaus jährlich um 4 bis 6 Prozent gewachsen. Der Umsatzrückgang 2016 geht vor allem auf eine negative Entwicklung im Segment Lebensmittel zurück, auf das fast die Hälfte des Gesamtumsatzes entfällt. Als Hauptgrund für das Minus von 5,2 Prozent in dem Bereich gibt der Verbund den verstärkten Wettbewerb auf dem veganen und vegetarischen Markt an. Auch Superfoods - von Reformhaus marktfähig gemacht - fänden sich immer häufiger auch in Regalen von großen Einzelhandelsketten und Discountern. Das Minus erstreckt sich auch auf Produktbereiche wie diätetische Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel. Gegen den Trend wächst dagegen mit einem Plus von 0,4 Prozent der Bereich der frischen Fleisch- und Milchersatzprodukte. Klarer Gewinner 2016 war das Segment der Kosmetik und Körperpflege, das 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht: Es steigt um 5,5 Prozent.

Rund 1,4 Prozent Umsatzwachstum plant Reformhaus-Vorstand Carsten Greve (Foto) für das aktuelle Geschäftsjahr. Aus Anlass des 130-jähriges Bestehens stehen bundesweite Aktionen und Veranstaltungen sowie eine verstärkte Kommunikation auf Social-Media-Plattformen wie Facebook auf der Agenda, um die Wahrnehmung zu erhöhen und die regionalen Standorte zu stärken. „2017 wird ein Jahr des Aufbruchs, wir werden den Trend zu einer gesunden Lebensweise zu nutzen wissen“, so Greve. Weitere der bundesweit 1.138 Fachgeschäfte werden vergrößert (die durchschnittliche Verkaufsfläche ist auf 112 qm gestiegen), die Sortimente modernisiert, digitale Services ergänzt. Immer mehr Inhaber investieren zudem in Extras wie Strongfood-Displays oder Bistros mit Bio-Snacks und Smoothies.

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