Getränke-Rechtsstreit Paulaner verklagt Berentzen wegen Cola-Mix-Design

Schwere Vorwürfe der Paulaner Brauerei gegen den Getränkehersteller Berentzen: Der kopiere das Design eines Cola-Orange-Mischgetränks, heißt es. Die Bayern klagen vor Gericht. Berentzen weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Tapete des Marketing-Chefs als Inspiration. 

Freitag, 10. Januar 2025, 08:26 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Paulaner verklagt Berentzen wegen Cola-Mix-Design
Es gibt einen neuen Spezi-Streit vor Gericht. Die zentrale Frage: Hat Berentzen sich von Paulaner inspirieren lassen – oder doch von einer Tapete?
Bildquelle: Paulaner / Berentzen Gruppe

Die Paulaner Brauerei Gruppe hat den Getränkehersteller Berentzen wegen des Designs eines Cola-Orange-Mischgetränks verklagt. Die Münchner werfen dem emsländischen Unternehmen vor, dass dessen Produkt „Mio Mio Cola+Orange Mische“ dem Design des Paulaner-Getränks „Spezi“ zu stark ähnele. Das bestätigte das Landgericht München I. 

Berentzen kann bis zum 7. Februar Klage erwidern

Berentzen weist die Vorwürfe zurück. Das Design des Getränks habe nichts mit der Paulaner-Spezi zu tun, so Unternehmenssprecher Thorsten Schmitt. Er sagt: „Es ist angelehnt an die Tapete unseres Marketing-Chefs, die er vor Jahren in seiner Studentenbude hatte.“ Die Farbwahl Orange und Braun sei bei einem Cola-Orangen-Getränk naheliegend. Berentzen will nach Angaben von Schmitt das Abweisen der Klage beantragen. 

Berentzen hat nach Angaben des Gerichts bis zum 7. Februar Zeit, auf die Klage zu antworten. Einen Verhandlungstermin gibt es noch nicht.

Paulaner in ähnlichem Fall erfolgreich

Paulaner war erst vor kurzem selbst in einen Rechtsstreit um das Getränk „Spezi“ verwickelt. Die Augsburger Brauerei Riegele hatte versucht, Paulaner die weitere Nutzung des Namens „Spezi“ zu untersagen.  Im Dezember 2023 zog Riegele seine Berufung vor dem Oberlandesgericht München jedoch zurück. Riegele hatte das Warenzeichen „Spezi“ 1956 beim Deutschen Patentamt eintragen lassen. Die beiden Brauereien hatten 1974 vereinbart, dass Paulaner den Namen „Paulaner Spezi“ nutzen darf. Als Riegele später Lizenzgebühren von Paulaner forderte, wies das Landgericht München die Klage ab.

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