Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft warnt vor schwerwiegenden Risiken des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Das Abkommen gefährde die Ernährungssicherheit in Deutschland und der EU, so der Verband.
Verband bringt Lebensmittelsicherheit ins Spiel
Der Verband befürchtet insbesondere Probleme mit der Lebensmittelsicherheit. Im größten Mercosur-Land Brasilien komme es immer wieder zu Hygieneskandalen in Schlachthöfen und zu mangelnden Kontrollen, behauptet der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft. Zudem entsprächen die Standards für Tierwohl, Nachhaltigkeit und Soziales nicht dem EU-Niveau.
Warnung vor „Überflutung mit Billigfleisch“
„Langfristig gesehen birgt der Mercosur-Vertrag die Gefahr, dass wir in Europa und in Deutschland die Souveränität verlieren und abhängig werden von Lebensmittelimporten, selbst bei so wichtigen und beliebten Lebensmitteln wie Geflügelfleisch“, warnt Geschäftsführer Wolfgang Schleicher. Kurzfristig drohe eine Überflutung des europäischen Marktes mit Billigfleisch, das den EU-Standards nicht entspreche.
Verband warnt vor Gefahren für Tierwohl und Nachhaltigkeit
Der Verband sieht durch das Abkommen auch die Bemühungen der europäischen Geflügelwirtschaft für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit gefährdet. „Die EU hat sich den Klimaschutz ganz groß auf die Fahne geschrieben. Und hier soll nicht dem EU-Standard entsprechendes Geflügelfleisch über viele Tausend Kilometer transportiert werden. Das ist nicht klimafreundlich“, erklärt Schleicher.