Freihandelsvertrag Geflügelwirtschaft lehnt EU-Mercosur-Abkommen ab

Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft warnt vor Risiken des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Der Verband befürchtet eine Überflutung des europäischen Marktes mit Billigfleisch aus Brasilien. Zudem sieht er die Ernährungssicherheit in der EU gefährdet.

Mittwoch, 04. Dezember 2024, 10:32 Uhr
Manuel Glasfort
Artikelbild Geflügelwirtschaft lehnt EU-Mercosur-Abkommen ab
Geflügelfleisch wird immer beliebter in Deutschland. Nun warnt die hiesige Geflügelwirtschaft vor den Gefahren des Mercosur-Abkommens für den heimischen Markt. Bildquelle: Getty Images

Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft warnt vor schwerwiegenden Risiken des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Das Abkommen gefährde die Ernährungssicherheit in Deutschland und der EU, so der  Verband. 

Verband bringt Lebensmittelsicherheit ins Spiel

Der Verband befürchtet insbesondere Probleme mit der Lebensmittelsicherheit. Im größten Mercosur-Land Brasilien komme es immer wieder zu Hygieneskandalen in Schlachthöfen und zu mangelnden Kontrollen, behauptet der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft. Zudem entsprächen die Standards für Tierwohl, Nachhaltigkeit und Soziales nicht dem EU-Niveau.

Warnung vor „Überflutung mit Billigfleisch“

„Langfristig gesehen birgt der Mercosur-Vertrag die Gefahr, dass wir in Europa und in Deutschland die Souveränität verlieren und abhängig werden von Lebensmittelimporten, selbst bei so wichtigen und beliebten Lebensmitteln wie Geflügelfleisch“, warnt  Geschäftsführer Wolfgang Schleicher. Kurzfristig drohe eine Überflutung des europäischen Marktes mit Billigfleisch, das den EU-Standards nicht entspreche.

Verband warnt vor Gefahren für Tierwohl und Nachhaltigkeit 

Der Verband sieht durch das Abkommen auch die Bemühungen der europäischen Geflügelwirtschaft für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit gefährdet. „Die EU hat sich den Klimaschutz ganz groß auf die Fahne geschrieben. Und hier soll nicht dem EU-Standard entsprechendes Geflügelfleisch über viele Tausend Kilometer transportiert werden. Das ist nicht klimafreundlich“, erklärt Schleicher. 

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