Nach der Ministerpräsidenten-Runde Ernährungsindustrie will den Spitzenausgleich für Gas zurück

Die Regierungschefs der Länder haben heute auf ihrer Jahreskonferenz in Leipzig die Wiedereinführung des Spitzenausgleichs für Gas gefordert. Diese Forderung wird von der Deutschen Ernährungsindustrie unterstützt. Das betont Christian von Boetticher (Foto), der Vorsitzende der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie. 

Freitag, 25. Oktober 2024 -
Thomas Klaus
Artikelbild Ernährungsindustrie will den Spitzenausgleich für Gas zurück
Energieintensive Ernährungsindustrie: Der BVE-Vorsitzende Christian von Boetticher hält eine Entlastung bei den Energiekosten für unverzichtbar. Bildquelle: BVE

Die Ernährungsindustrie unterstützt die Forderung der Länderchefs nach Wiedereinführung des Spitzenausgleichs für Gas. Das hat der Vorsitzende Christian von Boetticher von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) unterstrichen. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten diese Forderung auf ihrer heutigen Jahreskonferenz in Leipzig aufgestellt.

Ernährungsindustrie einer der größten Erdgasverbraucher

„Die Wiederherstellung des Spitzenausgleichs für Gas ist ein wichtiger Hebel, um die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Ernährungsindustrie zu sichern“, so von Boetticher. Der Ausgleich führe zu einer dringend benötigten finanziellen Entlastung der Unternehmen. Er sichere heimische Standorte und Arbeitsplätze.

Die Ernährungsindustrie zählt laut dem Verband zu den größten Erdgasverbrauchern im verarbeitenden Gewerbe. Besonders betroffen sind prozesswärmeintensive Unternehmen wie Ölmühlen, die Stärkeindustrie, Kakao verarbeitende Betriebe, Hersteller von Backwaren und Speiseeis sowie Mälzereien und Hefeproduzenten. In der Verarbeitung von Ölsaaten deckt Erdgas etwa 75 Prozent des Energiebedarfs.

Mehrere Verbände tragen das BVE-Statement mit

Der Wegfall des Spitzenausgleichs Anfang 2024 belastet diese Unternehmen stärker, als die im November 2023 beschlossene Senkung der Stromsteuer sie entlastet, so der Verband. Zudem erschwere die Maßnahme Investitionen in elektrifizierte oder wasserstoffbasierte Lösungen. Die Bundesvereinigung betont, dass ein günstiger Gaspreis unabdingbar sei, damit solche Investitionen ermöglicht würden.

Das Statement des BVE-Chefs wird vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, dem Deutschen Mälzerbund, dem Deutschen Verband der Hefeindustrie, dem OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland und dem Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft mitgetragen. 

Nach Angaben des Verbands erwirtschaften in der Ernährungsindustrie rund 6.000 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 218 Milliarden Euro. Mit über 636.000 Beschäftigten ist die Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. 90 Prozent der Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote beträgt 35 Prozent.

Neue Produkte