Der Konsum illegaler, unversteuerter Zigaretten in Europa steigt weiter, obwohl der Zigarettenkonsum insgesamt zurückgeht. Dies zeigt der jährliche KPMG-Bericht, den Philip Morris International in Auftrag gibt. Die Erhebung untersucht seit 2006 den illegalen Zigarettenhandel und gilt als wichtigste Grundlage zur Bemessung dieses Phänomens.
Organisierte Kriminalität passt sich an Marktbedürfnisse an
Laut der Studie konsumierten Menschen in 38 europäischen Ländern 2023 insgesamt 52,2 Milliarden illegale Zigaretten. Dies entspricht einem Anstieg um 1,5 Milliarden Stück im Vergleich zum Vorjahr. Der Trend zum verstärkten illegalen Konsum setzt sich damit das vierte Jahr in Folge fort. KPMG schätzt die dadurch entstandenen Steuerausfälle für 2023 auf 16,7 Milliarden Euro.
Besonders beunruhigend ist der hohe Anteil an Fälschungen. 36,8 Prozent der illegal konsumierten Zigaretten, insgesamt 20,1 Milliarden Stück, waren gefälscht. Der Untersuchung lässt sich entnehmen: Die organisierte Kriminalität passt sich dabei flexibel an die Marktbedürfnisse an und verlagert die Produktion zunehmend in die Nähe höherpreisiger Märkte.
Philip Morris warnt vor grenzübergreifender Kriminalität
„Die kriminellen Netzwerke, die sich auf die Fälschung und den Schmuggel von Zigaretten – und zunehmend auch anderen Produkten wie Wasserpfeifentabak und E-Zigaretten – spezialisiert haben, operieren grenzübergreifend.“ Das erklärt Tammo Körner, Senior Manager Fiscal Affairs & ITP bei Philip Morris Deutschland. Er betont die Notwendigkeit einer engen internationalen Zusammenarbeit und einer Stärkung der Strafverfolgungsbehörden.
Deutschland zählt nach wie vor zu den fünf größten Konsummärkten für illegale Zigaretten in Europa. Trotz einer weitgehenden Stabilisierung der Zahlen in Deutschland warnt der Bericht vor einer Entwicklung innereuropäischer Märkte zu wichtigen Produktions- und Transitstandorten für die organisierte Kriminalität.
Jährlich decken Behörden in der EU rund 70 illegale Produktionsstätten für Zigaretten auf. Dennoch reißt der Strom an Fälschungen nicht ab.