Im Zuge des anhaltenden Handelsstreits zwischen China und der Europäischen Union hat China vorläufige Sonderzölle gegen Brandy-Importe aus Europa eingeführt. Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums müssen Importeure betroffener Brandy-Sorten ab Freitag eine Kaution in Höhe von 30,6 bis 39 Prozent des Warenwerts hinterlegen. Diese Maßnahme betrifft vor allem europäische Produzenten.
Die Ankündigung Pekings erfolgt kurz nach der Entscheidung der EU-Staaten, die den Weg für zusätzliche Zölle auf chinesische Elektroautos freigemacht haben. Diese Entscheidung erlaubt es der EU-Kommission, Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent auf chinesische E-Autos zu erheben.
China reagiert nun mit Gegenmaßnahmen, insbesondere gegen Branntwein, obwohl Peking noch Ende August keine Schritte unternehmen wollte. Peking wirft Brüssel im Zusammenhang mit den Elektroauto-Zöllen Protektionismus vor und kritisiert die EU scharf. „Die EU ignoriert die Fakten und handelt entgegen den Regeln der Welthandelsorganisation“, erklärte das chinesische Handelsministerium.
Zusätzlich zu den Brandy-Zöllen laufen in China derzeit weitere Untersuchungen zu EU-Produkten, darunter Schweinefleisch und Milchprodukte. Peking prüft zudem bereits seit August mögliche Zollerhöhungen auf importierte Fahrzeuge mit großen Motoren.