Führungswechsel Nestlé-Chef Schneider tritt überraschend zurück

Laurent Freixe (Foto, rechts) übernimmt ab September die Leitung des weltgrößten Lebensmittelkonzerns Nestlé. Er folgt auf Mark Schneider (Foto, links), der nach acht Jahren als CEO überraschend zurücktritt. Der Wechsel erfolgt in einer Zeit, in der Nestlé seine Wachstumsprognose senken musste.

Freitag, 23. August 2024 - Hersteller
Theresa Kalmer (mit dpa)
Artikelbild Nestlé-Chef Schneider tritt überraschend zurück

Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé bekommt überraschend einen neuen Chef. Laurent Freixe übernimmt zum 1. September die Führung des Unternehmens, wie Nestlé mitteilte. Er folgt auf den deutschen Wirtschaftsmanager Mark Schneider, der nach rund acht Jahren als CEO zurücktritt und das Unternehmen verlässt.

Freixe arbeitet seit 1986 für Nestlé und war zuletzt für die Region Lateinamerika zuständig. Von 2008 bis 2014 leitete er bereits das Europa-Geschäft des Konzerns. „Laurent ist genau die Führungskraft, die Nestlé jetzt braucht. Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, unter schwierigen Marktbedingungen Ergebnisse zu liefern“, zitierte das Unternehmen Paul Bulcke, den Präsidenten des Verwaltungsrats.

Der Chefwechsel erfolgt in einer herausfordernden Phase für Nestlé. Ende Juli senkte der Konzern seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2024. Nestlé erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von mindestens drei Prozent, zuvor waren vier Prozent angepeilt. Im ersten Halbjahr 2024 erzielte Nestlé ein organisches Wachstum von 2,1 Prozent. Der Umsatz sank jedoch um 2,7 Prozent auf rund 42,3 Milliarden Euro, beeinflusst durch Wechselkurseffekte und Verkäufe von Unternehmensteilen. 

Nach den schwachen Quartalsergebnissen war der Aktienkurs ins Rutschen geraten, von mehr als 105 Franken im September auf zuletzt unter 90 Franken. Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke wollte in einer Telefonkonferenz mit Analysten nicht bestätigen, dass das der Grund für den Wechsel an der Konzernspitze ist. Freixe sagte, er wolle in Forschung und Entwicklung sowie die Produktivität investieren und die digitale Transformation vorantreiben. 

Schneider hatte den Chefposten bei Nestlé im Januar 2017 übernommen. In seiner Amtszeit baute er den Nahrungsmittelhersteller um, verkaufte schwächere Bereiche und kaufte wachstumsstärkere zu. „Mark hat maßgeblich zu den großen Fortschritten bei unserem Nachhaltigkeitsbestreben beigetragen“, sagte Bulcke.

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