Neues Positionspapier DGE will Konsum von Alkohol zurückdrängen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Haltung zum Alkoholkonsum verschärft. In einem neuen Positionspapier wird zu einem kompletten Verzicht anstelle eines maßvollen Konsums geraten. Die DGE erwägt auch Werbebeschränkungen und höhere Steuern.

Freitag, 16. August 2024, 07:48 Uhr
Thomas Klaus
Bildquelle: Getty Images

In einem neuen Positionspapier rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu einem vollständigen Verzicht auf den Konsum von Alkohol. Das Papier, das der Lebensmittel Praxis vorliegt, ersetzt den bisherigen Referenzwert für den empfohlenen Alkoholkonsum.

Nach Darstellung der DGE steht Alkoholkonsum im Zusammenhang mit mehr als 200 verschiedenen gesundheitlichen Folgen wie Krankheiten und Unfällen. Außerdem wird auf die Folgen für das soziale Umfeld wie zum Beispiel Gewalt und die erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten hingewiesen.  

Die DGE bezeichnet Deutschland als „Alkohol-Hochkonsumland“. Die durchschnittlich konsumierte Alkoholmenge sei in der Bundesrepublik mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Trinkmenge weltweit. 

Aus Sicht der DGE sind die Maßnahmen und Programme zur Prävention schädlichen Alkoholkonsums „deutlich unterdurchschnittlich“. Als Haupthandlungsfelder bringt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung unter anderem eine beschränkte räumliche oder zeitliche Verfügbarkeit, Werbebeschränkungen insbesondere in den Sozialen Medien und Steuererhöhungen ins Spiel.

Bei der DGE handelt es sich zwar um keine staatliche Einrichtung, sondern um einen Verein. Aber ihr Einfluss auf die Politik gilt als groß. Zum Beispiel sind die DGE-Empfehlungen für die Schul- und Kitaverpflegung in mehreren Bundesländern verbindlich. 

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