Philip Morris International (PMI) investiert 600 Millionen US-Dollar in eine neue Produktionsstätte für tabakfreie Nikotinbeutel im US-Bundesstaat Colorado. Dies teilte das Unternehmen mit. In Aurora soll in den nächsten zwei Jahren eine Fabrik für die Herstellung von Nikotinbeuteln der Marke „ZYN“ entstehen. PMI reagiert damit nach eigenen Angaben auf die weltweit steigende Nachfrage nach rauchfreien Nikotinprodukten.
Das Unternehmen erwartet, dass durch die neue Fabrik 500 direkte Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem rechnet PMI mit einem jährlichen wirtschaftlichen Effekt von 550 Millionen US-Dollar und 1.000 indirekten Arbeitsplätzen in der Region.
Während in den USA die Raucherquote laut dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) auf elf Prozent im Jahr 2022 gesunken ist, stagniert sie in Deutschland bei über 30 Prozent. „Nie rauchten in den USA weniger Menschen als heute“, zitierte PMI das deutsche Ärzteblatt.
Philip Morris kritisiert fehlende Regulierung in Deutschland
In Deutschland hingegen fehlt eine gesetzliche Regulierung für Nikotinbeutel, die einen sicheren Verkauf ermöglicht und Produktstandards für diese Produktkategorie setzt. Torsten Albig, Geschäftsführer External Affairs bei Philip Morris Deutschland, kritisierte: „Die deutsche Politik verhindert seit Jahren, dass Nikotinbeutel erwachsenen Rauchern als schadstoffreduzierte Alternative zur Verfügung stehen - infolgedessen hat sich ein Graumarkt etabliert. Der Verkauf von Nikotinbeuteln, aber nicht zuletzt auch ihre Inhaltsstoffe und der Jugendschutz müssen endlich gesetzlich geregelt und die Produkte damit als Alternative zum Rauchen etabliert werden."
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte 2022 festgestellt, dass „der Wechsel von Zigaretten zu Nikotinbeuteln eine Reduktion des gesundheitlichen Risikos für eine rauchende Person darstellen [könnte]“, wie PMI in der Mitteilung zitierte.