Brauwirtschaft Deutsche trinken weniger Bier trotz EM

Der Absatz alkoholhaltiger Biere in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. Trotz der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land ging der Bierverkauf demnach zurück.

Donnerstag, 01. August 2024, 11:02 Uhr
Julia Krone (mit dpa)
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Bildquelle: Getty Images

Der Bierabsatz ist im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent beziehungsweise 25,8 Millionen Liter gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt haben die deutschen Brauereien und Bierlager in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 4,2 Milliarden Liter Bier abgesetzt. Die langfristige Entwicklung sinkender Absatzzahlen setzt sich damit fort. Für das Gesamtjahr 2023 hatte das Bundesamt einen Absatz in Höhe von 8,4 Milliarden Liter und damit einen Rückgang um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Alkoholfreie Biere, Malztrunk und Bierimporte aus Nicht-EU-Ländern sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Während der April 2024 im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft noch ein Absatzplus von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnete, sanken die Verkaufszahlen im Mai um 1,0 Prozent und im Juni sogar um 11,2 Prozent. Der Juni 2024, in dem die EM startete, erzielte mit 777 Millionen Litern den niedrigsten Bierabsatz seit der Neufassung des Biersteuergesetzes 1993.

Der Deutsche Brauer-Bund nennt das wechselhafte Wetter als entscheidenden Faktor für das schleppende Biergeschäft. "Auch während der Fußball-EM haben die Achterbahnfahrt der Temperaturen und die häufigen Unwetter vielen Wirten das Geschäft verhagelt, so manche Gartenparty fiel ins Wasser", sagt Hauptgeschäftsführer Holger Eichele der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Inlandsabsatz stand im ersten Halbjahr 2024 für einen Anteil von 81,7 Prozent und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Liter. Der Export brach stärker ein. Im ersten Halbjahr gingen 428,1 Millionen Liter (+5,4 Prozent) in EU-Staaten, 332,3 Millionen Liter (-4,8 Prozent) in Nicht-EU-Staaten und 5,1 Millionen Liter (-8,1 Prozent) als Haustrunk an die Brauereimitarbeiter.

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