Zahlen des Weininstituts Winzer pflanzen noch mehr Weißwein an

Dem Trend zum verstärkten Weißweinkonsum folgend, wurden im vergangenen Jahr erneut mehr Weißweinsorten angepflanzt. Unangefochtener Spitzenreiter ist der Riesling. Aber auch weiße Burgundersorten und neue Rebsorten wie der Souvignier Gris sind auf dem Vormarsch, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) jetzt mitteilte.

Montag, 24. Juni 2024, 11:09 Uhr
Theresa Kalmer
Artikelbild Winzer pflanzen noch mehr Weißwein an
Bildquelle: Getty Images

Die neue Rebsorte Souvignier Gris verzeichnete mit einem Plus von 183 Hektar den zweitgrößten Flächenzuwachs aller hierzulande angebauten Sorten. Mit nunmehr 388 Hektar hat Souvignier Gris damit die bisher wichtigste neue Sorte Cabernet Blanc abgelöst, die im Jahr 2023 um 46 Hektar auf 306 Hektar zulegte. Die Anbaufläche von Souvignier Gris hat damit noch stärker zugenommen als die von Chardonnay (plus 181 Hektar). Nur der Grauburgunder (plus 278 Hektar) verzeichnete noch größere Flächenzuwächse.

Bezogen auf die bundesweite Gesamtrebfläche des letzten Jahres von 103.687 Hektar, bewegt sich der Anteil der neuen Sorten allerdings immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau von etwas über drei Prozent.

Dem Trend zu mehr Weißwein folgend wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Weißweinsorten angepflanzt. Nach Angaben des DWI ist ihr Anteil an der Gesamtrebfläche seit einem Tiefstand im Jahr 2006 kontinuierlich von 63,1 auf 68,8 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Plus von rund 6.000 Hektar auf 71.378 Hektar im Jahr 2023. Die Rotweinrebfläche ging 2023 um ein Prozent auf 32.310 Hektar zurück.

Burgunder im Trend

Mit rund 24.400 Hektar stand der Riesling im vergangenen Jahr unverändert auf knapp einem Viertel der deutschen Rebfläche und führt damit unangefochten die Rebsortenstatistik an.

Auch die weißen Burgundersorten setzten ihren Anbautrend fort und legten allesamt an Fläche zu - allen voran der Grauburgunder, der mit 8.372 Hektar nach dem Müller-Thurgau (10.738 Hektar) die drittwichtigste Weißweinsorte in Deutschland ist. An vierter Stelle folgt der Weißburgunder mit 6.318 Hektar. Der Chardonnay steht mit 2.912 Hektar nach dem Silvaner (4.330 Hektar) bereits an sechster Stelle. Zusammen mit der Burgunderspezialität Auxerrois (307 Hektar) kommen die weißen Burgundersorten inzwischen auf eine Rebfläche von fast 18.000 Hektar.

Die aromatische Sorte Sauvignon Blanc erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nach einem Plus von 79 Hektar im vergangenen Jahr hat sie nun die Marke von 2.002 Hektar erreicht und ist damit in die Top 10 der wichtigsten deutschen Rebsorten aufgestiegen. Auch andere Bukettrebsorten wie Gelber Muskateller (598 ha), Scheurebe (1.499 ha) oder Gewürztraminer (1.122 ha) verzeichneten leichte Flächengewinne.

Internationale Rotweinsorten wachsen gegen den Trend

Im Gegensatz zum rückläufigen Anbau roter Rebsorten konnten die internationalen Sorten Merlot (plus 47 Hektar auf 933 Hektar), Cabernet Sauvignon (plus 19 Hektar auf 502 Hektar), Syrah (plus 16 Hektar auf 139 Hektar) und Cabernet Franc (plus 12 Hektar auf 129 Hektar) leicht zulegen. Seine Position als wichtigste deutsche Rotweinsorte konnte der Spätburgunder mit rund 11.500 Hektar im vergangenen Jahr behaupten.

In der Flächenrangliste der 13 deutschen Anbaugebiete ist der Mittelrhein nach einem Verlust von sechs Hektar Rebfläche im vergangenen Jahr mit nunmehr 460 Hektar das kleinste deutsche Anbaugebiet, dicht gefolgt von der Hessischen Bergstraße mit 461 Hektar, die diese Position zuletzt innehatte.

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