Fest steht: Im Gegensatz zu früheren Stellungnahmen der DGE werden die Vorteile einer veganen Ernährung nun klar hervorgehoben. Sie könne „eine gesundheitsfördernde Ernährung darstellen“, heißt es. Voraussetzungen seien jedoch die Einnahme eines Vitamin-B12-Präparates, eine ausgewogene und gut geplante Lebensmittelauswahl sowie eine bedarfsdeckende Zufuhr der potenziell kritischen Nährstoffe (gegebenenfalls auch durch weitere Nährstoffpräparate). Ferner müsse auf eine ausreichende Zufuhr von Jod geachtet werden.
Keine Empfehlung für oder gegen eine vegane Ernährung gibt die DGE für Kinder und Jugendliche, Schwangere, Stillende und Senioren ab. Denn die Datenlage hier sei „weiterhin limitiert“.
Mit Blick auf die Öko-Bilanz stellt die DGE fest: „Eine vegane Ernährung ist äußerst umweltfreundlich und empfehlenswert, um Umweltbelastungen des Ernährungssystems zu verringern.“
Die Organisation ProVeg begrüßt den Umschwung bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wenig überraschend und fordert, dass pflanzliche Lebensmittel zum Beispiel auch steuerlich endlich bevorzugt werden müssten. In ihrem Statement lässt ProVeg allerdings unter den Tisch fallen, dass die DGE die vegane Ernährung mit einer „potenziell schlechteren Knochengesundheit und einem höheren Frakturrisiko“ verbindet. Darüber hinaus schränkt die DGE ihre positive Bewertung der veganen Ernährung an anderer Stelle ihres Positionspapiers wieder ein, indem sie formuliert: „Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass gesunde Erwachsene, die sich vegan ernähren, im Vergleich zu anderen Ernährungsweisen von einigen gesundheitlichen Vorteilen profitieren, auch wenn die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse überwiegend als sehr niedrig bis niedrig eingestuft wird.“ Davon ist bei ProVeg nicht die Rede.