Milchwirtschaft 2023 für Hochland ein Jahr mit kleinem Plus

Die Hochland-Gruppe aus Heimenkirch im Allgäu schloss das Jahr 2023 mit einem leichtes Absatzplus von 0,3 Prozent auf insgesamt 413.800 Tonnen ab. Der Jahresumsatz stieg um 2,3 Prozent auf nun 2,25 Milliarden Euro, berichteten die Vorstände Peter Stahl, Josef Stitzl, Hubert Staub und Sebastian Schaeffer (v.l.n.r.).

Donnerstag, 02. Mai 2024 - Hersteller
Dr. Friederike Stahmann
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Bildquelle: Hochland

CFO Hubert Staub fasst das Ergebnis so zusammen: „Das Private-Label-Geschäft trug wesentlich zur Stabilität der Tochtergesellschaft Hochland Deutschland bei, während sich das Geschäftsfeld Food Service und insbesondere der Bereich Quick Service Restaurants in der gesamten Gruppe als Wachstumsmotor zeigte.“ Dynamische Marktveränderungen, geopolitische Ereignisse und ein hohes Inflationsniveau hätten die Geschäftsentwicklung geprägt, so Staub. Preissensibilität, Aktionskäufe und Handelsmarken blieben auch 2023 wichtige Themen und beeinflussten den Konsum, so der Marktkenner.

Weiter unter Druck stand der Markt für pflanzliche Käse-Alternativen, ein Bereich, in dem der Allgäuer Käsehersteller im Handel mit der Marke Simply V Markführer ist. Besonders gut lief 2023  Schmelzkäse. Dessen Absatzanteil nahm gegenüber dem Vorjahr von 35,8 auf 37,8 Prozent zu. Der Frischkäseanteil sank dagegen von 29,4 auf 26,9 Prozent. Die Umsatzentwicklung nach Regionen zeigt, dass die Allgäuer gut ein Drittel in Deutschland, ein weiteres Drittel im EU-Ausland und das letzte Drittel in Drittländern erzielen. Produziert wird an Standorten in Deutschland, Frankreich, Polen, Rumänien, Spanien, Russland und den USA. Insgesamt kommen elf Marken aus dem Familienunternehmen mit fast 100-jähriger Firmengeschichte.

Die Gewinnmarge lag mit 4,9 Prozent leicht „unter unserer angestrebten Zielmarke von 5 Prozent Plus“, kommentiert CEO Peter Stahl nicht ganz zufrieden das Ergebnis 2023. Die Eigenkapitalquote des Familienunternehmens stieg nach 2022 leicht auf nun 64,6 Prozent an.

Stolz sind die Käsehersteller auf die Investitionsoffensive, die im dritten Jahr in Folge Ausbau und Stärkung des Konzernes vorantreibt. Über 116 Millionen Euro flossen in die Einführung des ERP-Systems S/4HANA an deutschen Standorten, die Erweiterung der Weißkäse-Kapazität in Schongau sowie am Allgäuer Hauptsitz in den Ausbau des Versandbereichs und die Fertigstellung des Parkhauses. „Wir sehen eine weltweite Nachfrage nach Schmelzkäse und die Hochland Deutschland GmbH ist das größte Werk in der Hochland-Gruppe. Wir schaffen weitere Voraussetzungen zur Stärkung der Marktposition und für zukünftiges Wachstum“, ist sich CEO Peter Stahl sicher. An den drei russischen Standorten will man auch in Zukunft festhalten. Derzeit wird aber dort weder investiert noch für die Produkte geworben, so Peter Stahl auf Nachfrage.

Einen kleinen Ausblick gaben die Geschäftsführer bei der Jahrespressekonferenz auch auf das laufende Jahr. So lag die Gewinnmarge im ersten Quartal 2024 bei rund 4 Prozent und damit unter den Erwartungen. Die erwartete Abschwächung der Inflationsraten bei steigenden Löhnen aus den Tarifabschlüssen des Vorjahres könnte zu einem Kaufkraftzuwachs der Verbraucher führen. Aufgrund der hohen Milchpreise im Süden Deutschlands bleibe die Situation am Milchmarkt jedoch weiter herausfordernd und so könne es im Jahresverlauf zu Preiserhöhungen kommen.

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