Bier Unterdurchschnittliche Hopfenernte

Die deutschen Hopfenpflanzer haben in diesem Jahr eine unterdurchschnittliche Ernte eingefahren und machen dafür den Klimawandel verantwortlich. Für das kommende Jahr wird daher mit einem weiterhin schwachen Biermarkt gerechnet.

Donnerstag, 30. November 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Unterdurchschnittliche Hopfenernte
Bildquelle: Barthhaas

Verbandspräsident Adi Schapfl sagte am Mittwoch in Nürnberg, dass die Ernte gegenüber dem Vorjahr zwar um 20 Prozent auf über 41.000 Tonnen gestiegen sei, die Menge und die nach Alphasäuren bemessene Qualität aber unter dem langjährigen Durchschnitt lägen. Schuld sei der zu trockene Juli. Bewässerungsanlagen und neue Hopfensorten sollen langfristig Abhilfe schaffen.

Am Weltmarkt gibt es allerdings ein Überangebot an Hopfen und in der Folge sinkende Preise. Die weltweite Hopfenernte sei um 9 Prozent auf 117.000 Tonnen gestiegen, aber „die hohen Bestände aus früheren Ernten belasten den Markt zunehmend“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands, Pascal Piroué. Denn der Bierausstoß in Europa, Asien und Nordamerika sinke. Es gebe viele Anfragen aus der Brauwirtschaft, Lieferverträge für Hopfen zu stornieren.

Für das kommende Jahr werde ein weiterhin schwacher Biermarkt erwartet. „In der Folge haben die Notierungen für Spothopfen in der Ernte 2023 mit deutlich fallenden Preisen bereits erheblich reagiert“, sagte Piroué. Russland als bisher wichtiger Abnehmer europäischen Hopfens dürfte zunehmend Selbstversorger werden. „Um den Markt wieder in die Balance zu bekommen, müsste die Fläche in allen Hauptanbaugebieten spürbar reduziert werden“, sagte der Experte.

Rund 35.000 Tonnen oder fast ein Drittel des weltweit angebauten Hopfens stammt aus der Hallertau zwischen München und Regensburg. Auch Tettnang am Bodensee und die Elbe-Saale-Region gehören zu den größeren Anbaugebieten.

Schapfl sagte, in den USA sei bereits ein Siebtel der Anbaufläche wegen der massiven Überversorgung mit Aroma-Hopfensorten gerodet worden. „Aktuell sehen wir auch einen deutlichen Preisverfall für deutsche Freihopfen“, also die noch nicht schon mit Vertrag vorab verkauften Mengen. „Auch für die Hopfenfläche in Deutschland könnten Flächenreduzierungen die Konsequenz sein.“

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