Milchindustrie Ost Tarifabschluss beendet Streikwelle

Für die Beschäftigten der Milchindustrie Ost ist ein Tarifabschluss gelungen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Mittwoch, 22. November 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Lukasz Radziejewski / Unsplash

Nach einer Streikwelle in fast allen Molkereien und Käsereien des Tarifgebietes konnten die Gewerkschaft NGG und ihre Mitglieder eine Lohnerhöhung von 8,3 Prozent durchsetzen. Die Erhöhung erfolge in zwei Stufen. Zusätzlich gebe es eine Inflationsprämie von 1.900 Euro. Für Fachkräfte steigt das Monatsentgelt nach NGG-Angaben um 280 Euro.  Auszubildende erhalten 200 Euro mehr, sowie einen zusätzlichen freien Tag zur Abschlussprüfung. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten.

„Dieser Abschluss ist hart erkämpft und ist ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten. Sie haben es mehr als verdient. Wir haben einen der besten Abschlüsse bundesweit erzielt und die Lohnangleichung verteidigt. Hinzu kommt die Arbeitszeitverkürzung, die jetzt greift“, sagt Uwe Ledwig, Vorsitzender der NGG Ost und Verhandlungsführer.

Mit dem ersten Angebot habe die Arbeitgeberseite den Osten von der allgemeinem Lohnentwicklung in der Branche abhängen wollen, kritisierte der Verhandlungsführer. Eine Streikwelle in fast allen Milchbetrieben in Ostdeutschland habe dies verhindert.

Der Abschluss im Detail: Die Löhne und Gehälter steigen zum 01.11.2023 um 4,45 Prozent und  zum 01.08.2024 und weitere 3,69 Prozent. Die Azubivergütungen steigen um einheitlich 200 Euro zum 01.11.2023. Laufzeit des Vertrages 12 Monate beginne rückwirkend zum 1. September 2023 und ende am  31. August 2024. Die Azubis erhalten einen weiteren (zusätzlichen) freien Tag zur Abschlussprüfung. Vollzeitbeschäftigte haben Anspruch auf eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 1.900 Euro netto in zwei Tranchen, „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ 1000 Euro netto und zum 01. Mai 2024 von 900 Euro netto. Insgesamt arbeiten in den milchverarbeitenden Betrieben in Ostdeutschland gut 7.000 Beschäftigte.

Das Tarifgebiet der Milchwirtschaft Ost umfasst ein Dutzend Molkereien und Käsereien, die alle für den Lebensmittelhandel üblichen Milchprodukte herstellen, von Milch über Quark, Butter und Käse bis hin zu Joghurt. Die Betriebe sind nach NGG-Mitteilung: In Mecklenburg-Vorpommern die Zentralkäserei Mecklenburg-Vorpommern in Dargun, das Milchwerk Arla Foods in Uphal, das Werk des Deutschen Milchkontors (DMK) in Altentreptow, die DMK Töchter Wheyco und Euro Cheese, ebenfalls in Altentreptow, sowie die Müritz Milch GmbH. In Sachsen-Anhalt sind es die Altmark-Käserei Uelzena in Bismark (Altmark), die Milchwerke Mittelelbe in Stendal, das Frischli Milchwerk in Weißenfels sowie das Werk der bayerischen Milchindustrie (BMI) in Jessen. In Thüringen ist das Werk des Deutschen Milchkontors (DMK) in Erfurt Teil des Tarifgebiets. Zahlreiche andere Betriebe orientierten sich an dem Tarifvertrag.

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