Aus den Zahlen zur Tarifbindung im Jahr 2022 (IAB-Betriebspanel) geht zudem hervor, dass unter Berücksichtigung der Sozialpartnerschaft der Branche rund 80 Prozent der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelproduktion in einem Betrieb tätig sind, der tarifgebunden ist oder sich am Branchentarifvertrag orientiert. Dieser Wert habe sich im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent erhöht.
„Die Wichtigkeit der Tarifbindung unterstreicht die hohe Anzahl der Unternehmen, die sich jedoch am Branchentarifvertrag orientieren. Die Unternehmen anerkennen die tarifvertraglichen Weichenstellungen der Sozialpartner für die Branche“, sagt Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V. Ihrer Auffassung nach bedürfe es an attraktiveren Tarifverträgen und politischer Unterstützung der Tarifautonomie, welche nur funktionieren könne, wenn staatliche Eingriffe eine Ausnahme darstellten und den Sozialpartnern vom Gesetzgeber ausreichend Handlungsspielraum gewährt würde.
Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative Arbeitgeberbefragung zu betrieblichen Bestimmungsgrößen der Beschäftigung. Jährlich werden von Ende Juni bis Oktober bundesweit rund 15.500 Betriebe aller Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Die Befragung wird in persönlich-mündlichen Interviews von Kantar Public Deutschland (ehemals: TNS Infratest Sozialforschung) im Auftrag des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführt.
Die Ergebnisse sind repräsentativ für die in Deutschland rund 2 Millionen Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. In diesen Betrieben sind insgesamt knapp 40,6 Millionen Personen beschäftigt.