Schlachtbetriebe Vion muss sich anpassen

Der Umsatz von Vion stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 16,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Der Jahresverlust belief sich auf 108 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 29 Millionen Euro im Jahr 2021.

Donnerstag, 29. Juni 2023 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Andreas Emmert

Im Jahr 2022 sah sich Vion laut Mitteilung mit mehreren globalen Marktdynamiken konfrontiert, darunter Covid 19, Exportbeschränkungen aufgrund der Afrikanischen Schweinepest sowie einem erheblichen Rückgang des Viehbestands in Deutschland und Arbeitskräftemangel. Die Energiekrise, die auf die Ukraine-Invasion folgte, verstärkte die bereits 2021 eingesetzte Inflation. Preiserhöhungen in der Lieferkette wurden nur verzögert weitergegeben. Diese Wellenentwicklung führte zwar zu einem Umsatzanstieg, wirkte sich jedoch negativ auf die Gewinnspannen und das Ergebnis aus.

Dabei hat der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland erneut zu einem deutlichen Rückgang des Schweinebestandes geführt. Die Exporte aus Deutschland nach Asien bleiben blockiert, heißt es aus dem Unternehmen. Im Vergleich zu vor fünf Jahren ist die Schweineproduktion in Deutschland um etwa 25 Prozent zurückgegangen. Dies führt zu erheblichen Überkapazitäten in den Schlachthöfen und zwingt die Betriebe, hohe Preise für Schweine zu zahlen, um ihren Kapazitätsbedarf zu decken.

Vion passt nun seine deutschen Schlachtkapazitäten der aktuellen Marktlage an. Die regionale Standortstruktur in Deutschland könne dabei den Markt optimal bedienen. Obwohl die Niederlande mit Ausnahme der Afrikanischen Schweinepest mit denselben externen Faktoren konfrontiert waren, entsprechen die Kapazitäten sowohl für Rind- als auch für Schweinefleisch dem Markt, sodass drastische Maßnahmen nicht erforderlich sind.

CEO Ronald Lotgerink: „Die Marktentwicklung in Deutschland verlief aufgrund der Afrikanischen Schweinepest schneller als erwartet, daher haben wir einen erheblichen Teil unserer Schlachtkapazitäten auf dem deutschen Markt reduziert und konsolidiert."

Das Programm „Change that Matters" wurde laut Unternehmen beschleunigt. Es sieht eine Leistungssteigerung von mindestens 150 Millionen Euro pro Jahr vor, etwa durch Anpassungen in der Produktion, betriebliche Verbesserungen, Kosteneinsparungen und kommerzielle Projekte. Mit Anpassungen an den deutschen Standorten Emstek, Holdorf und Landshut sowie der angekündigten Schließung des Standorts Bad Bramstedt (Rindfleisch) sei man dem Zeitplan voraus.

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