Contract Packaging Präzise, schnell und flexibel

Lohnverpacken ermöglicht es Markenartiklern aller Branchen, agil zu bleiben und sich auf Innovation sowie Wachstum zu konzentrieren. Doch Contract Packaging ist und bleibt Vertrauenssache.

Montag, 06. Mai 2024 - Verpackung
Matthias Mahr
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Bildquelle: Matthias Mahr

Die Kernaspekte des Contract Packaging sind Spezialisierung und Effizienz: Lohnverpacker verfügen über passgenaues Wissen und die Ausrüstungen, um eine breite Palette von Verpackungsanforderungen auf den Punkt zu erfüllen. Dies umfasst oft auch die Bereitstellung von Materialien, das Handling, die Lagerung und den Transport der verpackten Waren. Die Auslagerung des Verpackungsprozesses führt zu Kosteneinsparungen aufseiten der Auftraggeber. Neueste Verpackungsmaschinen und -technologien können durch das Lohnverpacken eingesetzt werden, ohne diese selbst anschaffen oder warten zu müssen. Das schafft Flexibilität bei der Auftragsskalierung. Das ist besonders bei saisonalen Schwankungen oder bei der Einführung neuer Produkte von Vorteil. So können Markenanbieter aus den Branchen Lebensmittel, Pharmazeutika sowie Kosmetika schnell auf sich ändernde Marktbedingungen oder Kundenanforderungen reagieren.

Langfristige Vertragspartnerschaften
Das Lohnherstellungsgeschäft verlief in der Vergangenheit meist antizyklisch. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten haben unterschiedlichste Marken eher extern produzieren lassen, um das Risiko der Kapitalbindung in Räume, Anlagen und zusätzlich benötigtes Personal zu reduzieren. „Aktuell gibt es keinen wirklichen Zyklus mehr. Der klassische Lohnhersteller hat sich von der produzierenden Eintagsfliege zum langfristigen Vertragspartner entwickelt. Wir produzieren kaum noch Promotion-Artikel. Heute stellen wir überwiegend in Faltschachteln endverpackte Verkaufsware für den Handel her“, betont Variopack-Geschäftsführer Jörg Droese (auf dem Foto oben links) auf LP-Nachfrage. Die Kompetenz des Unternehmens aus dem hessischen Nidda liegt in der Herstellung und Abfüllung von unterschiedlichsten Beutelverpackungen für Lebensmittel, Arzneimittel, Kosmetik und Haushaltshygiene.

„Wir erleben, dass die Anforderungen und die zu verarbeitenden Informationen immer komplexer werden. Deshalb investieren wir fortlaufend in neue Technologien und unterstützen unsere Mitarbeiter digital mit einem ganzheitlichen ERP- und Dokumentenmanagement-System. Unsere Lagerlogistik ist vollstän­dig barcodegestützt. Durch die fortschrei­tende Digitalisierung in der Fertigung gelingt es uns, die wichtigen und richtigen Informationen nah an das Produkt zu bringen“, betont Prokurist Christian Heilmann.

Variopack setzt 130 heißsiegelfähige Verpackungsanlagen ein. Für die Abfüllungen stehen 40 getrennt voneinander klimatisierte Produktionsräume zur Einzelbelegung zur Verfügung. 250 Mitarbeiter mit jahrzehntelangem Know-how erbringen die Verpackungsdienstleistungen. Der Anteil an reinen Lohnaufträgen geht derzeit zurück, indes wächst der Anteil an Full-Service-Aufträgen. Durch den kontinuierlichen Ausbau der Qualitätsstandards und der Serviceaktivi­tä­ten konnte Variopack die eigene Marktposition ausbauen. Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Gabriele Schweitzer (auf dem Foto 2. v. r.) und Tuncay Yazan (2. v. l.) sehen ihr Unternehmen bestens aufgestellt.

Nachhaltigkeit genau beleuchten
Variopack stellt sich den Nachhaltigkeitsanfor­derungen des Marktes. Aber nicht immer führen vermeintlich nachhaltige Packmittel zu guten Ergebnissen. Geschäftsführer Droese weiß, was eine Verpackungsumstellung unter Umständen bedeutet, nämlich sinkende Siegelqualitäten und geringere Taktzahlen. Das jedoch verkraftet dieses auf Kostenminimierung ausgelegte Business nicht. „Wir brauchen immer ein Siegelmedium, das zu 90 Prozent aus Polymeren ist. Wir benötigen eine Barriere, weil die abzufüllenden Produkte immer hygroskopischer werden“, merkt er an. Zwar seien Monofolien im Kommen, aber aktuell gelte es, Produkte sicher, gut und langlebig zu verpacken. „Wenn wir an Ver- packungen sparen und Produkte sind nur noch ein Jahr haltbar, wäre das fatal. Wenn Lebensmittel aus Haltbarkeitsgründen entsorgt werden müssen, ist der Nachhaltigkeitsaspekt ad absurdum geführt“, hebt Droese mahnend hervor.

Die Mittelhessen haben es in der Primärverpackung mit Pulver, Flüssigkeiten und überwiegend Nahrungsergänzungsmitteln zu tun. Da komme niemand an einer guten Barriere vorbei. Doch Variopack sei in einer Findungsphase. Neue Materialien werden getestet, aber immer im Hinblick auf Haltbarkeiten, die nicht beeinträchtigt werden sollten.

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Bild öffnen Effizient: Die Variopack-Geschäftsführung sorgt für Flexibilität bei den Kunden.