Ernährungsstrategie Özdemir legt Eckpunkte vor

Die Bundesregierung hat heute die von Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vorgelegten Eckpunkte für die Ernährungsstrategie beschlossen.   

Mittwoch, 21. Dezember 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Özdemir legt Eckpunkte vor
Bildquelle: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion/Stefan Kaminski

Mit dem Eckpunktepapier werden die Leitlinien für die künftige Ernährungsstrategie der Bundesregierung bestimmt. Ziel der Ernährungsstrategie ist es, einen Beitrag zur Transformation des Ernährungssystems zu leisten und die Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen, dass alle Menschen in Deutschland sich gesund und nachhaltig ernähren können. Die Strategie soll bis Ende 2023 finalisiert und von der Bundesregierung beschlossen werden.

Der Lebensmittelverband Deutschland begrüßt, dass die Bundesregierung dem wichtigen Thema Ernährung einen hohen Stellenwert beimisst und ein entsprechend umfassendes Eckpunktepapier zu einer künftigen Ernährungsstrategie verabschiedet hat. Kritische Töne kommen vom Deutschen Tiefkühlinstitut (dti). „Das Eckpunktepapier konzentriert sich zu einseitig auf die Konsumenten und verliert dabei die Angebotsseite aus dem Blick“, so Sabine Eichner, dti-Geschäftsführerin. „Nur wenn Angebot und Nachfrage im Einklang stehen, wird eine nachhaltigere Ernährung möglich. Auch die Lebensmittelhersteller müssen einbezogen werden – sie sollen das Beschlossene schließlich in verkaufsfähige Produkte umsetzen!“

Auch der zu großzügige Zeitrahmen für die Umsetzung wird in der Berliner Politik-Szene bemängelt. Die agrarpolitische Sprecherin der Linken, Ina Latendorf, kritisiert: „Dass die Ernährungsstrategie laut Plan des Ministeriums erst Ende 2023 beschlossen werden soll, erhellt die gesamte Tragik der Regierungspolitik. Nötig ist hingegen ein sofortiges Eingreifen, um Ernährungssouveränität auch wirklich zu erreichen."

Die Verbraucherschützer beharren auf ihrer Position zur Abschaffung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel. „Drängende und leicht umzusetzende politische Maßnahmen sollten sofort angegangen werden", fordert vzbv-Vorständin Ramona Pop. Dazu zähle die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder Hülsenfrüchte.

Die Pläne von Minister Özdemir zielen auf eine gesündere Ernährung unter anderem von Kindern. Dabei geht es insgesamt auch um mehr pflanzenbasiertes Essen mit weniger Fleisch. Zudem sollen weniger Lebensmittel unnötigerweise im Abfall landen. SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, bis 2023 eine Ernährungsstrategie zu erarbeiten. Özdemir betonte, für Kita- und Schulkinder brauche es abwechslungsreiche, gesundheitsfördernde Essensangebote. Außerdem gehe es um gute Angebote in Kantinen und Senioreneinrichtungen. Man dürfe es nicht akzeptieren, dass Menschen sich gezwungenermaßen monoton ernährten. Dabei entscheide jeder allein, was er esse.

Cem Özdemir: „Wir arbeiten jetzt die Ernährungsstrategie aus, nicht alleine im stillen Kämmerlein, sondern in einem breit angelegten Prozess. Unsere Strategie soll insbesondere Kinder in den Blick nehmen, Menschen aus armutsgefährdeten Haushalten und Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Es geht um Chancen. Es geht um bessere Möglichkeiten für alle.“

 

 

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