Wachstum Nestlé hebt die Preise weiter an

Die Ausgaben für Rohstoffe und Energie steigen kräftig. Nestlé reicht die höheren Kosten an die Verbraucher weiter. Im laufenden Jahr peilt der Konzern insgesamt weiter ein organisches Umsatzwachstum von rund 5 Prozent an.

Donnerstag, 21. April 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Nestlé

Der Lebensmittelkonzern hat im ersten Quartal vor allem dank höherer Preise deutlich mehr Geschäft gemacht als erwartet. „Die Kosteninflation steigt weiterhin kräftig an, weshalb im Verlauf des Jahres weitere Preisanpassungen und eindämmende Maßnahmen erforderlich sein werden“, sagte Konzernchef Mark Schneider am Donnerstag laut Mitteilung. Die Jahresziele für das Wachstum behielt das Management bei.

Der Umsatz kletterte in den Monaten Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf 22,2 Milliarden Schweizer Franken (21,6 Mrd. Euro), wie das Unternehmen in Vevey mitteilte. Das war den Angaben zufolge ein Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe von Unternehmensteilen - in Höhe von 7,6 Prozent. Zum Gewinnen wurden keine Angaben gemacht.

Vor allem die um 5,2 Prozent erhöhten Verkaufspreise des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns gaben bei der Umsatzentwicklung Schub, das Mengenwachstum lag bei 2,4 Prozent. Bei den Preisanpassungen sei Nestlé „verantwortungsvoll“ vorgegangen, sagte Schneider. Die Preiserhöhungen im ersten Quartal spiegelten den Kostendruck wider.

Nestlé verwies auf hohe Wachstumsraten bei Kaffee (Nescafe, Starbucks-Produkte, Nespresso) und Süßwaren. Auch bei Heimtierprodukten (Purina, Fancy Feast) gab es ein kräftiges Plus. Wasserprodukte (S. Pellegrino, Perrier) konnten ebenfalls wachsen. Allerdings hatte der Konzern einige Wassergeschäfte verkauft, was die Umsätze in der Kategorie insgesamt deutlich schrumpfen ließ.

Russland rechnet der Konzern aus dem organischen Wachstum mittlerweile heraus, merkte aber an, dass das Wachstum inklusive der Region noch höher gelegen hätte. Nach deutlicher Kritik hatte Nestlé im März beschlossen, in Russland künftig nur noch wichtige Waren wie Babynahrung oder medizinische Ernährung verkaufen zu wollen. 

 

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