Fluorkohlenwasserstoffe Schwarzmarkt bekämpfen

Der Import illegaler Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) verursacht in Europa und Deutschland erhebliche Probleme. „Sie untergraben die Klimabemühungen des gesamten Handels, von der Lebensmittelbranche bis zur Investitionsgüterindustrie“, sagt Tim Vink von Honeywell, stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Technischen Ausschusses für Fluorkohlenwasserstoffe (EFCTC).

Donnerstag, 20. Februar 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: EFCTC

Die gesetzlichen Bestimmungen zur Eindämmung der HFKW würden an den EU-Grenzen nicht konsequent durchgesetzt. In der Folge könnten viele Kältemittel-Anwender, ohne es zu wissen, illegale Ware einsetzen. Sie unterstützten damit unbewusst die organisierte Kriminalität.

Die F-Gas-Verordnung der EU aus dem Jahr 2014 verpflichtete die Industrie, die HFKW bis 2030 durch ein strenges Quotensystem schrittweise um fast 80 Prozent zu reduzieren. Die Europäische Umweltagentur (EUA) veröffentlichte kürzlich Zahlen zum Handel mit HFKW, die jedoch ausschließlich auf legal gemeldeten Daten basieren. Gemäß dieser Daten verläuft der Abbau der Fluorkohlenwasserstoffe erfolgreich. Die Autoren des Berichts gehen davon aus, dass die Menge an legalen FKW in der EU bei einem Treibhauspotential von rund 111,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent liegt. Dagegen schätzt die Environmental Investigation Agency (EIA) die FKW-Menge auf ein Kohlendioxid-Äquivalent von 119 Millionen Tonnen, ein Unterschied von sieben Prozent.

HFKW finden überwiegend in Kälte- und Klimaanlagen Verwendung, aber auch als Treibmittel in Sprays, Schäumen, Dämmstoffen und als Feuerlöschmittel. „Händler können sich an ein paar einfache Regel halten, um sicherzustellen, dass sie legal importierte Kältemittel beziehen“, erklärt Vink. So sollten Kältemittel ausschließlich von seriösen Händlern stammen, und die Flaschen müssen mit dem EU-Zertifikat gekennzeichnet sein. Biete jemand HFKW in Einwegbehältnissen an, seien diese mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit illegal.

„Als Teil der Lösung des Problems haben wir eine Action-Hotline eingerichtet, um illegale F-Gas-Produkte und den illegalen F-Gas-Handel zu melden“, so Tim Vink. Bislang seien über 200 Meldungen wegen illegaler Aktivitäten eingegangen. Die Informationen werden an die Vollzugsbehörden in den EU-Staaten und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) weitergeleitet. Die EFCTC-Hotline zur anonymen Meldung illegaler F-Gas-Produkte und illegalem F-Gas-Handel ist erreichbar unter: https://efctc.integrityline.org/index.php

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