Mit einer einstweiligen Verfügung stoppte Mitte April das Landgericht Hamburg die Kennzeichnung von Iglo-Produkten mit dem Nutri-Score. Das brachte neue Dynamik in die Diskussion um die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Beim Nutri-Score wird die gesamte Nährwertqualität der Lebensmittel in einer fünfstufigen Farbskala von A bis E auf der Verpackung zusammengefasst.
Damit Verbraucher einfacher erkennen können, ob viel Zucker, Fett oder Salz in Fertigprodukten steckt, gibt es in einigen Ländern extra Kennzeichnungen – etwa eine „Nährwertampel“ mit Rot, Gelb und Grün, schwarze Warnsymbole oder ein Siegel mit Sternen. Die große Koalition strebt ebenfalls eine Kennzeichnung an. Klöckner plädiert für eine verständlichere, erweiterte Nährwertkennzeichnung und will weitere Klärungen anstellen, Verbraucherschützer fordern aber mehr Tempo.
„Eine bessere Sichtbarmachung der Nährwerte auf der Vorderseite von Verpackungen soll Verbrauchern eine schnelle, wahre, aussagekräftige Orientierung bieten“, erklärte Klöckner nun. „Mir ist daher wichtig, in einem nachvollziehbaren Verfahren zu einer Entscheidung für eine erweiterte Nährwertkennzeichnung zu kommen.“
Das bundeseigene Max-Rubner-Institut (MRI) habe bestehende Systeme zur Nährwertkennzeichnung bewertet. Zudem erarbeite das Institut ein eigenes Modell, das „einen Brückenschlag zwischen den Positionen ermöglichen soll“. Sobald das MRI das Modell offiziell vorgestellt habe, solle dieses und „etwa einer Handvoll weiterer Systeme“ von Verbrauchern bewertet werden, teilte Klöckner mit. Darunter auch „Nutri-Score“ sowie das Modell der Lebensmittelwirtschaft.