Bananen Minister Müller will Umstellung auf Fairtrade

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (Foto, l.) hat Verbraucher und Einzelhandel aufgerufen, bei Kakao, Bananen oder Kaffee auf eine Produktion zu besseren Arbeitsbedingungen zu achten. „Wer Bananen unter einem Euro das Kilo verkauft, der nimmt Kinderarbeit vor Ort in Kauf“, sagte der CSU-Politiker bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin.

Donnerstag, 24. Januar 2019, 14:06 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Der Handel solle dem Discounter Lidl folgen und vollständig auf fair gehandelte Bananen umstellen, sagte der Minister weiter. Dies müsse zum Standard werden. Auch an Finanzmärkten mit Nahrungsmitteln auf Kosten der Armen zu spekulieren, sei schändlich. Dies müsse verboten werden.

Müller und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) bekräftigten das Eintreten der Bundesregierung für bessere Lebensbedingungen von Kakaobauern vor allem in Westafrika. Müller sagte, Schokolade habe immer noch eine bittere Seite: „Hungerlöhne, Armut, Kinderarbeit und Abholzung der Regenwälder müssen endlich der Vergangenheit angehören.“

Klöckner betonte das Ziel, auf 100 Prozent fair gehandelten Kakao auf dem deutschen Markt zu kommen. Auch dank einer 2011 mit Süßwarenherstellern und Handel gestarteten Initiative stammten inzwischen 55 Prozent aus nachhaltigem Anbau. Ziel sei, diesen Anteil bis 2020 auf 70 Prozent zu erhöhen.

Mehr als 80 Prozent des Kakaos in Deutschland stammen demnach aus Nigeria, Ghana und der Elfenbeinküste. Auf dortigen Kakaoplantagen arbeiten zwei Millionen Kinder.

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