Bezahlsysteme Handelsverband lehnt Pflichtangebot für digitale Zahlungen ab

Der Handelsverband Deutschland kritisiert die geplante Pflicht zur Akzeptanz elektronischer Zahlungssysteme im Einzelhandel. Die meisten Händler bieten bereits digitale Bezahlmöglichkeiten an. Der Verband warnt vor hohen Kosten und Vorteilen für ausländische Zahlungsdienstleister.

Donnerstag, 24. April 2025, 06:55 Uhr
Theresa Kalmer
Mit Blick auf den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD bekräftigt der HDE seine Skepsis gegenüber der geplanten Akzeptanzpflicht für unbare Zahlungsmittel. Bildquelle: Getty Images

Der Handelsverband Deutschland (HDE) lehnt die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vorgesehene Pflicht zur Akzeptanz elektronischer Zahlungssysteme im Einzelhandel ab. Die geplante Regelung sieht vor, dass Geschäfte künftig mindestens eine digitale Zahlungsoption anbieten müssen, wie der HDE mitteilte.

„Eine Akzeptanzpflicht elektronischer Zahlungssysteme wäre vor allem ein großes Konjunkturprogramm für Zahlungsdienstleister“, erklärte Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Zahlungsverkehr. Die meisten Händler böten ihren Kunden bereits unbare Bezahlmöglichkeiten an. Eine Regulierung sei daher nicht notwendig.

Der Handelsverband warnt vor hohen Kosten für die Händler. „Wenn eine echte Wahlfreiheit für Kunden erreicht werden soll, dann muss geklärt werden, welche unbaren Zahlungsoptionen zu akzeptieren sind. Es läuft darauf hinaus, dass dann eine ganze Bandbreite an Zahlungssystemen akzeptiert werden muss“, sagte Binnebößel laut der Mitteilung. Besonders außereuropäische Zahlungsdienstleister würden von der Regelung profitieren.

Der HDE fordert stattdessen eine Förderung kostengünstiger unbarer Zahlarten. Die Händler sollten nach Ansicht des Verbands weiterhin selbst über ihr Zahlungsangebot entscheiden können. Binnebößel warnte zudem vor einem weiteren Rückgang der Barzahlung. Gerade in Krisenzeiten sei ein funktionierender Bargeldkreislauf wichtig.

Neue Produkte

Im Heft

Regional-Star 2025 - Die Nominierten