Parkraumbewirtschaftung Umwelthilfe rügt niedrige Parkgebühren in Städten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) macht gegen aus ihrer Sicht zu günstige Parkgebühren in vielen deutschen Städten mobil. Eine von ihr vorgenommene Umfrage zeigt, dass in über der Hälfte der befragten Städte das Parken für einen Euro oder weniger pro Stunde möglich ist. 

Mittwoch, 23. April 2025, 07:52 Uhr
Thomas Klaus
Stoßstange an Stoßstange: Solche Bilder sind der Deutschen Umwelthilfe ein Dorn im Auge. Bildquelle: Getty Images

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die nach ihrer Einschätzung zu niedrigen Parkgebühren in deutschen Städten scharf. Eine aktuelle Abfrage der Organisation unter 105 Städten belegt: In 61 davon das Parken in kostenpflichtigen Zonen für einen Euro pro Stunde oder weniger möglich. 

Ende des kostenlosen Parkens gefordert

Laut der Umfrage bietet rund ein Drittel der Städte weiterhin eine sogenannte „Brötchentaste“ für kostenloses Kurzzeitparken an. Darunter sind die Großstädte Bremen, Essen, Köln und Stuttgart. In 21 Städten können Autofahrer für nur 50 Cent oder weniger pro Stunde parken. In Koblenz und Frankfurt (Oder) beträgt die Gebühr nur 25 Cent.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, fordert ein Ende des Billigparkens: „Öffentlicher Raum ist viel zu wertvoll, um ihn noch länger als Parkplatz für immer größer werdende Autos zu verschleudern.“ Die Organisation verlangt eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in allen Städten sowie ein Ende des kostenlosen Parkens im öffentlichen Raum.

DUH will digitale Kontrolle mit Scan-Cars

Lediglich zwei Städte, Heidelberg und Osnabrück, verlangen konsequent Parkgebühren von mindestens drei Euro pro Stunde in ihren Parkzonen. Darmstadt und Stuttgart nehmen zwar mit sechs Euro beziehungsweise 5,50 Euro pro Stunde die höchsten Gebühren, allerdings nur in eng abgegrenzten Bereichen.

Robin Kulpa, stellvertretender Leiter des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung der Umwelthilfe, meint: „Um den Kontrollaufwand für die öffentliche Hand zu verringern, muss die neue Bundesregierung dringend eine Rechtsgrundlage für die digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Cars schaffen.“

In Paris zahlen SUV-Besitzer 18 Euro pro Stunde

Die DUH schlägt vor, die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren sollten in den Ausbau von Bus und Bahn sowie Rad- und Gehwegen investiert werden. 

Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen fallen die deutschen Parkgebühren deutlich niedriger aus, so die DUH. In Paris beispielsweise müssten Fahrer schwerer SUV Parkgebühren in Höhe von 18 Euro pro Stunde zahlen.

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